Intel bereitet diskrete Grafikkarten vor

Bild: Graphikarte mit Intel i740 | Quelle: Wikimedia | Lizenz: GFDL

Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass Intel für seinen Linux-Grafiktreiber i915 einen Satz von 42 Patches eingereicht hat. Anhand des Codes war schnell klar, dass es sich um anfängliche Infrastruktur für diskrete Grafikkarten handelt, die Intel ab 2020 auf den Markt bringen will.

Eine erste Bestätigung von bereits länger kursierenden Gerüchten, dass Intel nachrüstbare Grafikkarten plane, gab es im Sommer 2018 auf der SIGGRAPH2018 Konferenz. Zum Jahresende folgten dann weitere Einzelheiten. Für die »Intel Xe Graphics Family« sollen entsprechende Karten für Gaming als auch für Rechenzentren in Planung sein.

Um dieses Ziel zu erreichen hat Intel im letzten Jahr den AMD-Vizepräsidenten und ehemaligen Apple-Grafik-Chef Raja Koduri als Vizepräsidenten und Chief Architect seiner Grafikabteilung angeheuert. Jetzt bestätigte Intel auf Twitter auch die Vermutungen zwecks der Verwendung der jetzt eingereichten Patches.

Diese dienen, wie vermutet, zur Vorbereitung des Konzepts von separaten Speicherregionen. Da die bisherigen integrierten GPUs des Herstellers dieses Konzept nicht benötigen, lag die Vermutung nahe, das Patch-Set diene der Vorbereitung des Umfelds des Treibers für diskrete Grafikkarten.

Die Patches stellen unter anderem Unterstützung für die auf diskreten Karten verbauten RAM-Chips dar. So kann der Treiber auch Speicher auf diskreten Karten allozieren und ermöglicht es dem Speicherverwaltungscode des Graphics Extension Managers (GEM), Speicher für verschiedene lokale und externe Speicherbereiche zuzuweisen.

Aller guten Dinge sind drei

Bereits zwei Mal zuvor hatte Intel versucht, diskrete Grafikkarten im Markt zu platzieren. Bereits 1998, vor 20 Jahren, hat Intel einen diskreten Grafikchip auf den Markt gebracht. Dieser hörte auf den Namen Intel 740, kurz i740, trug den Codenamen Auburn und erlebte seinen zweiten Geburtstag nicht. Ein zweiter Versuch namens Larrabee scheiterte 2010. Aus dieser Entwicklung erreichte lediglich der Koprozessor Intel Xeon Phi den Markt.

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