FOSS Navigation auf Sailfish OS

Der Android Support (Alien Dalvik) von Sailfish OS erlaubt zwar die Installation von Android Apps wie Here WeGo aber es gibt auch eine gut nutzbare native Open Source Lösung auf Basis von OSM Karten.

Navigieren mit freier Software

Pure Maps ist eine voll funktionsfähige Karten- und Navigationslösung, mit der Karten erkundet werden können sowie nach Adressen und Sehenswürdigkeiten gesucht und navigiert werden kann. Dabei kann auf Online- oder Offline-Dienstanbieter zurückgegriffen werden. Für die Offline Karten steht OSM Scout Server  ebenfalls nativ für Sailfish OS zur Verfügung.

Die App steht auch für andere mobile Betriebssysteme wie Ubuntu Touch zur Verfügung und könnte wahrscheinlich auch auf PostmarketOS oder Plasma Mobile funktionieren und daher mit dem Pine Phone und dem Librem 5 einsetzbar sein.

Installieren und loslegen funktioniert zwar, die Grundeinstellungen zeigen auch bereits Verkehrsinformationen, aber um auch die Sprachausgabe nutzen zu können, muss man zusätzlich eine mit Pure Maps kompatible Text to Speech-Lösung (TTS) installieren.

Keine überzeugende TTS Umsetzung

Im Ergebnis erhält man eine sagen wir mal zu 90% ausgereifte Sprachausgabe, die allerdings wie von einer Kraftwerk Kassette aus den späten 80er Jahren ohne Dolby klingt. Die recht angenehme weibliche Stimme kann man zwar in den Einstellungen von Pure Maps auf männlich stellen, aber die von mir gewählte Text to Speech App picotts, welche als einzige Deutsch unterstützt, scheint nur mit der weiblichen Stimme zu funktionieren.

Alle von Pure Maps in den OpenRepos genannten TTS Lösungen, sind bis auf mimic seit mindestens 2 Jahren nicht mehr aktualisiert worden und unterstützen nur Englisch. Ein häufig auftretender Übersetzungsfehler führt dazu, dass man spätestens mit aktivierter Sprachausgabe immer das Beta-Feeling dabei hat. Unter Ubuntu Touch soll uNav eine bessere Sprachqualität bieten.

Fehler in der Sprachausgabe

Am auffälligsten ist, dass bei allen Bundesstraßen, z.B. der B14 in der Sprachausgabe die Silbe “ste” angehängt wird. Was im Deutschen nicht gebräuchlich und zudem auch noch falsch ist, da erst Ordinalzahlen ab 20 diese Endung erhalten und darunter “te” verwendet wird.

GPS verbesserungswürdig

Aktiviert man die GPS-Ortung vor dem Start der App, so dauert es doch durchschnittlich ca. 1–2 Minuten, bis die GPS-Postion bestimmt wird. Ich hatte zudem den Eindruck, dass es auch unterwegs öfter als mit anderen Navigationslösungen zu einer verzögerten Bestimmung der Position kam, was auch am Zusammenspiel mit OS und Gerät (Sony Xperia XA2 Plus) liegen kann. In Summe ist die o.g. Kombination durchaus im Alltag einsetzbar, man darf halt nicht Google Maps erwarten! Wer dem Entwickler für seine Arbeit etwas Gutes tun möchte, kann das auf GitHub machen (Link bei OpenRepos).

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