OpenBikeSensor – Open Source am Fahrrad

Photo by Daniela Holzer on Unsplash

OpenBikeSensor ist ein OpenCitizenScience-Projekt mit dem Ziel, Radfahren sicherer zu machen. Dazu soll das Bewusstsein für die Gefahren geweckt werden, die beim Überholen von Radfahrern durch Autos mit zu geringem Abstand bestehen.

Die Initiative entstand nach dem Vorbild der Aktion Radmesser der Berliner Tageszeitung »Der Tagesspiegel« aus dem Jahr 2019, an der auch ich teilgenommen hatte. Dabei wurden 100 Fahrräder mit einem Sensor ausgestattet, der über zwei Monate aufzeichnete, wie dicht Autofahrer Fahrradfahrer in Berlin überholen. Die Daten wurden beim Tagesspiegel gesammelt und ausgewertet. Dabei wurde die Regel von 1,50 m Mindestabstand oft sträflich missachtet.

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Diese Aktion hat das Radforum Zweirat Stuttgart zum Anlass genommen, einen Sensor als Open Source zu entwickeln, den Radler selbst zusammenbauen können. Daraus entstand der OpenBikeSensor, der per Ultraschall den Abstand misst und per GPS die Strecke aufzeichnet. Dadurch können den Überholmanövern Geodaten zugeordnet werden, um ein genaueres Bild zu erhalten, wo Radfahren zu welchen Uhrzeiten sicher oder unsicher ist. Die erhobenen Daten sollen als Open Data unter anderem auch Stadtplanern zur Verfügung stehen. Im Rahmen dieser [wiki title=”Citizen_Science”]OpenCitizenScience[/wiki] lassen sich so von Initiativen, Kommunen und den beteiligten Radlern selbst individuelle Auswertungen vornehmen.

Die technische Seite des Projekts, nämlich die Beschaffung der Komponenten, der Zusammenbau, die Montage und die Inbetriebnahme des OpenBikeSensor (OBS) werden in der Dokumentation ausführlich behandelt. Dabei sind Grundfähigkeiten beim Löten und Crimpen Voraussetzung. Dort wird des Weiteren das Aufzeichnen und Hochladen der Tracks behandelt. Das Projekt unterhält eine Gruppe auf Slack, wo Informationen ausgetauscht und Sammelbestellungen der Komponenten organisiert werden können.

In einer erweiterten Version des Sensors mit mehr Speicher für die Unterbringung des Bluetooth-Stacks lässt sich der OBS mit der App SimRa koppeln. SimRa steht für »Sicherheit im Radverkehr« und ist eine App, die beim Radfahren aktiviert ist und über die Sensoren des Smartphones herauszufinden versucht, wann es gefährliche Situationen gab, die man anschließend beschreiben und bewerten kann. Durch die Kopplung mit dem OBS bekommt die SimRa App zusätzlich die Daten der Überholabstände.

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