Was tragen Linux-Notebook-Hersteller zur Linux-Entwicklung bei?

Photo by Arnold Francisca on Unsplash

Im letzten Jahr hat sich Lenovo als weltgrößter Computerhersteller nicht nur dazu bekannt, unter anderem in Kooperation mit Fedora mehr Geräte mit vorinstalliertem Linux anzubieten, sondern auch verkündet, aktiv zum Kernel beitragen zu wollen. Das hat ein großes Presseecho ausgelöst. Dabei sind es aber vor allem die kleinen Linux-Notebook-Hersteller, die schon länger regelmäßig Beiträge zum Kernel leisten.

Purism, System76, Tuxedo Computers

Da wären Purism und System76 in den USA, die regelmäßig Patches für Linux abliefern. Aber auch Tuxedo Computers aus Augsburg trägt zum Kernel bei, wie ein aktueller Beitrag im Blog des Unternehmens belegt. Dabei geht es um die Möglichkeit, Geräten mit AMD-Grafik, die auf HDMI 1,4 beschränkt sind, trotzdem 4k-Auflösungen bei 60Hz zu ermöglichen.

YCbCr420 statt YCbCr444

Dazu hat Tuxedo-Entwickler Werner Sembach einen Patch für den Kernel eingereicht, der mittlerweile akzeptiert wurde und somit in einer der kommenden Kernel-Versionen integriert sein wird. Damit Geräte mit einer Beschränkung auf HDMI 1.4 trotzdem eine 4k-Auflösung bei 60Hz anzeigen können, kann das Ausgangssignal mittels YCbCr 4:2:0-Encodierung (Chroma Subsampling 4:2:0) verlustbehaftet komprimiert werden, wenn der Bildschirm die Komprimierung unterstützt.

Selbst wenn der Monitor und die Grafikkarte die Anzeigemodi mit Pixeltakten von bis zu 600 MHz unterstützen, kann es sein, dass der Link-Encoder dies nicht tut. Da jedoch die Entscheidung über den zu verwendenden Farbmodus fällt, bevor die Fähigkeiten des Link-Encoders überprüft werden, versagt der Versuch mit YCbCr444.

Patch für alle Anwender mit AMD-Grafik

Der Patch zielt darauf ab, in diesem Fall einen erneuten Versuch mit dem weniger bandbreitenintensiven Farbmodus YCbCr420 zu starten, womit zumindest bei einigen HDMI 1.4-Grafikkarten die Unterstützung der Ausgabe mit 4k Auflösung bei 60Hz gelingt. Diese Entwicklungsarbeit kommt in diesem Fall allen AMD-Anwendern zugute und nicht nur Besitzern von Tuxedo-Hardware. Damit haben Entwickler bei Tuxedo Computers insgesamt fünf akzeptierte Patches in den Mainline-Kernel eingebracht.

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