Vom Rest das Beste – Woche 29

Vom Rest das Beste – Woche 29
Vom Rest das Beste

Eine ruhige Woche liegt hinter den Bewohnern von Linuxland, zumindest für die, die nicht von den verheerenden Unwettern betroffen waren. Ansonsten beherrschte Pegasus die Schlagzeilen der Netzpolitik.

Nicht einmal der erneute Kurswechsel der Muse Group in Sachen Audacity scheint dagegen noch Nachrichtenwert zu haben. Es wird aber auch langsam langweilig: Auf die Ankündigung der neuen Datenschutzbestimmungen von Anfang Juli folgte einen Tag später die bereits mehrfach erprobte Klarstellung, man habe lediglich schlecht formuliert. Nun gab man eine neue Fassung heraus und entschuldigte sich für die alte Fassung.

Distributionen

Auch hier war es ruhig, mir fiel lediglich Kaisen Linux mit einer neuen Version auf, einer Rolling-Release-Distribution auf der Basis von Debian Testing. FreeBSD legt einen Report der Tätigkeit der letzten Monate vor, dem zu entnehmen ist, dass die Entwickler an einem neuen web-basierten Installer arbeiten, um bsdinstall zu ersetzen. Auch Dateisysteme haben Geburtstag. SquashFS wird 20 und erhält ein Update auf Squashfs Tools 4.5. Damit lernt mksquashfs, Images auch aus Tar-Archiven zu erzeugen.

Anwendungen

Thunderbird wurde auf Version 78.12 aktualisiert, womit einige Fehler behoben und mehrere Sicherheitslücken geschlossen werden. LibreOffice wurde auf 7.1.5 aktualisiert, die Entwickler behoben 55 Fehler und verbesserten die Kompatibilität mit MS Office. Die Blender Foundation verkündet, dass Adobe den Blender Development Fund künftig als Corporate Gold member unterstützt. KDE Connect gibt die Verfügbarkeit des Tools für den Austausch zwischen Desktop und Android für Windows 10 bekannt. Die Arbeiten dazu liefen bereits seit 2019. Skrooge, ein weiteres KDE-Tool, das zur Verwaltung der Finanzen im Privat- und Geschäftsbereich sowie zur Buchhaltung dient, steht in Version 2.26.1 bereit. Die weitere Entwicklung bei KDE in der vergangenen Woche fasst wie immer
Nate Graham in seinem Blog zusammen.

Organisationen und Amtsstuben

Erfreuliches gibt in dieser Woche aus den deutschen Kommunen und den Amtsstuben zu berichten. Die Nationale Agentur für die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland ( gematik ) wird Matrix als offenen Standard für seinen TI-Messenger verwenden, wie aus einem Strategiepapier der Organisation hervorgeht. Ein Bericht mit dem Titel Open Source in Kommunen – Ein Baustein für mehr Digitale Souveränität kommt von der KGSt, der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement. Do-Foss aus Dortmund sieht darin einen »zentralen Baustein für den öffentlichen Dienst und die weitere kommunale Open-Source-Diskussion sowie einen gemeinschaffenden Ansatz der interkommunalen Kooperation«. Unter dem Dach der europäischen Cloud-Alternative GAIA-X hat sich mit OpenGPT-X ein Projekt angesiedelt, dass den Entwicklungen zu KI und neuronalen Netzen aus Amerika und China ein europäisches Pendant in Sachen KI-Sprachapplikationen entgegensetzen will. Wie das Fraunhofer-Institut als einer von neun Partnern berichtet, geht es darum, »gesprochene Sprache in Text umwandeln, Stimmungen und Meinungen [zu] erkennen, Fragen [zu] beantworten oder Dialoge [zu] führen«.

Lesestoff

Die Hintergründe der Überwachungssoftware Pegasus fasst Netzpolitik.Org gut für uns zusammen. Kyle Rankin, Sicherheits-Chef bei Purism nähert sich dem Thema mit Blickpunkt auf die Verhinderung solcher Spyware durch Open Source. Jonathan Corbet berichtet auf LWN über das nicht immer klar definierte Verständnis des Begriffs stable in der Kernel-Entwicklung. Wer LWN nicht abonniert hat, muss leider noch ein paar Tage auf die Freigabe warten. Jack Wallen zeigt sich von KDE beeindruckt, wenn er schreibt, KDE sei für Linux das, was Version 7 für Windows war.

Happy reading, das war’s für Woche 29. Auch nächste Woche schön gesund bleiben!

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