Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von Gerrit

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Linux hatte schon länger mein Interesse geweckt. Warum weiß ich gar nicht mehr. Langeweile? Spieltrieb? Die Möglichkeit, Grenzen der eigenen technischen Fähigkeiten auszuloten? Auf dem Familien-PC wagte ich es dennoch nicht. Zu viel Respekt vor der Aufgabe und den Spielständen meines Vaters in Freecell. Zum Abitur bekam ich 2007 ein Notebook geschenkt. Ein Samsung R70. Leider mit Windows Vista, aber für Linux sehr dankbar, wie ich bald rausfinden sollte.

Direkt danach probierte ich es mit Linux. Die Zeiten von Disketten waren da schon vorbei und man brannte Startmedien auf CD-ROM. Und wie viele CD ROMs man brannte. Für jede Version, jede Distribution und jede Live-CD mit einer Desktopumgebung eine Neue. Es begann mit openSUSE 10.2 weil meine amateurhafte Recherche damals ergab: openSUSE = Linux. Ich probierte KDE und GNOME aus und blieb bei KDE. Eine bis heute prägende Entscheidung. An den Grund erinnere ich mich leider nicht mehr. OpenSUSE machte mir das Leben schwer, denn Sax erkannte die 3D-Fähigkeiten meiner NVIDIA-Grafikkarte nicht. Und ohne den Desktop-Würfel wollte ich nicht leben. Ich war doch nur wegen der coolen Effekte zu Linux gewechselt. Gut, stimmt nicht ganz. Eine lauffähige WLAN-Karte wäre auch nett gewesen und die ging bei openSUSE 10.2 ebenso nicht. Deshalb wechselte ich zu Kubuntu 7.04.

Das hin- und herpendeln zwischen openSUSE und Kubuntu war bei mir dann für die folgenden Jahre kennzeichnend. 2008 fing ich an zu studieren. Zum Glück in einem nicht-technischen Studiengang, bei dem niemand auf die Idee kam, sein Notebook im Hörsaal aufzuklappen. Hätte bei mir auch wenig Sinn gemacht, weil der Akku mit Linux keine 90 Minuten hielt und das Uni-WLAN mit Linux noch nicht harmonierte. Problematischer wurde es beim verpflichtenden Literaturverwaltungs-Kurs, den ich einfach durch Luftlöcher-starren überstand, weil ich das vorgeschriebene Citavi nicht installieren konnte. Dafür lernte ich im HTML/CSS-Kurs eine Menge, denn alle anderen „schrieben“ ihren Code in Adobe Dreamviewer und ich von der Hand mit Kate. Ein bisschen Leidensfähigkeit musste man 2007/2008 noch mitbringen.

2009 oder 2010 bin ich noch mal kurz zurück zu Windows, weil Windows 7 eine der besseren Windows-Versionen war und 2016-2020 arbeitete ich viel mit macOS, aber Linux blieb in einer VM immer dabei, schon wegen einiger geliebter Programme. Heute ist Linux wieder mein Primärsystem. Natürlich mit openSUSE.

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