Paragon Software

NTFS3 Kernel-Treiber wieder auf Kurs

Konstantin Komarov, Entwickler bei Paragon Software, hat mit einem Patchset Befürchtungen ausgeräumt, der erst kürzlich neu in den Kernel aufgenommene NTFS3-Treiber würde von ihm nicht ausreichend betreut.

Bereits die Aufnahme des aus dem Code von Microsoft NTFS for Linux entwickelten und bisher von Paragon kommerziell vertriebenen NTFS3-Treibers zog sich hin und verlief alles andere als glatt. Nach 27 Patchsets folgte am Ende kein Pull Request, sodass Linus Torvalds nachhaken musste. Das ist aber alles entschuldbar bei Entwicklern, die mit den Gepflogenheiten der Kernel-Entwicklung noch nicht vertraut sind.

Zunächst nicht betreut

Nicht entschuldbar ist, wenn ein Entwickler nach der Aufnahme seines Codes in den Kernel sich trotz Zusage nicht mehr darum kümmert. Und das war genau der Eindruck, den Komarov erweckte, als er seit Dezember für die Kernel-Entwickler nicht mehr erreichbar war. Torvalds schaltete sich im April in eine Diskussion über den vernachlässigt wirkenden Treiber ein und stellte die Entfernung in Aussicht, sollte sich kein Entwickler finden, der die Pflege übernimmt.

Erstes Patchset für 5.19

Jetzt hat Komarov für Linux 5.19 ein erstes Patchset seit der Aufnahme von NTFS3 in Linux 5.15 eingereicht. Damit werden verschiedene Speicherlecks und Kernel-Panics sowie Probleme mit xfstests behoben. Zudem wurde der Code bereinigt.

Wie sich herausstellte, hatte Komarov einen kurzen Urlaub nach Ende der Corona-Restriktionen eingelegt und hatte zudem Probleme, seinen GPG-Key bestätigen zu lassen, was in Zeiten, in denen es kaum Präsenz-Konferenzen gab, verständlich ist. Dass er bis zur Einrichtung seines Accounts auf Kernel.org auf GitHub hätte arbeiten können, war ihm wohl nicht klar.

NTFS3-Utilities in Arbeit

Zudem erklärte er, dass er mit seinen Kollegen auch an zusätzlichen NTFS3-Utilities arbeite. Seiner Aussage, der Treiber sei seit seiner Aufnahme in den Mainline-Kernel stets vollständig betreut gewesen, widersprach Kari Argillander, der Entwickler, der sich bereit erklärt hatte, zu übernehmen, falls Komarov nicht wieder auftauchte. Er sagte, ein halbes Jahr nicht erreichbar zu sein schließe den Begriff »vollständig betreut« aus.

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