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Umfrage: Host it yourself! Hör mal wer da tippt…

Stromkosten, Klimatisierung, Anschaffungskosten, das private Finanzministerium und Platz können mögliche Gründe sein, warum das ursprüngliche Homelab in die Cloud eskaliert. Aber auch Dienste wie eine Managed Nextcloud gönnt sich der ein oder andere, der keine Lust auf Administration hat.

Es gibt natürlich unzählige Anbieter da draußen: netcup, Hetzner, Contabo, DigitalOcean, AWS, Google Cloud, Heroku, Open Telekom Cloud, Oracle Cloud Free Tier uvm.

Mein Wildwuchs

Eine Stelle, an der ich nie mit »Historisch gewachsen« aufgeräumt habe, ist bei mir selbst. Meist magels Zeit, wenn diese dann doch mal vorhanden war, war anderes wichtiger. Oftmals fehlte aber auch einfach die Lust, warum was ändern? Läuft doch! Dies soll sich dieses Jahr ändern, woran auch schon aktiv gearbeitet wird. Der Weg soll noch mehr auf Open Source gehen, egal wie groß die Hürden auch werden. Es ist auch eine Kostenfrage, aktuell geht ein mittlerer dreistelliger Betrag jeden Monat für diesen Hosting-Wildwuchs drauf – zu viel, das muss runter! Aktuell gehören zu meinen IT-Bezugsquellen:

Der Stein kam unaufhaltsam ins Rollen

Vor vielen Jahren war ich wirklich zermürbt von schlechten Clouds wie Dropbox oder dem bis heute katastrophalen Interface von Google Drive. Ich möchte nicht in einer “Recents”-Ansicht starten, ich will meine Dateien! Manchmal habe ich das Gefühl, dass in manchen Unternehmen die Aufgabenstellung lautet einen einfachen Sachverhalt möglichst kompliziert darzustellen, anders kann ich mir so manches Interface nicht erklären. Erschwerend hinzu kam dieses ständige Gefühl, dass jemand anderes die eigenen Daten sieht. Es reicht, ein NAS muss her – es dauerte keine Woche und die erste Synology DiskStation verrichtete erfolgreich ihren Dienst. Die Freude war jedoch nur von kurzer Dauer, Deutschland und seine Uploadgeschwindigkeiten. Recht schnell wurde mir klar: Der Bumms muss auf Server in die »Cloud«.

Nachdem ich Nextcloud als Cloud-Synology Ersatz entdeckt hatte, war die Büchse der Pandora geöffnet – es war für alles zu spät. Unaufhaltsam startete die Eskalation, nach Nextcloud folgten diverse andere Web-Anwendungen wie z.B. Bookstack und viele weitere.

Der Nachbrenner zündete 2020, als Ferdinand und ich Kontakt herstellten und LinuxNews durch mich hostingtechnisch adoptiert wurde. Diese steile Lernkurve war doch eine ganz andere! Zuvor habe ich meine Dienste allein genutzt, manches noch mit Freunden und Familie geteilt. Hierbei fallen einzelne Konfigurationen, wie sie die Maintainer mitliefern, nicht auf. Mit dem LinuxNews Traffic merkte man recht schnell, dass die Standardkonfigurationen an ihre Grenzen kommen. Es war langsam und zäh wie Kaugummi, zudem wollte der RSS-Feed überhaupt nicht mehr. Das Kind ist im Brunnen, der Blog umgezogen – jetzt musst du lernen, ob du willst oder nicht. In einer Geschwindigkeit, über die ich rückwirkend selbst erstaunt bin, las ich Dokumentationen, bis sie mir zu den Ohren rauskam. Alle Parameter wurden so weit optimiert bis zu dem Ergebnis, das hier heute alle erleben dürfen: Ein blitzschnelles WordPress-Blog, dass seine volle Geschwindigkeit noch nicht ausschöpft. Mangels Zeit konnten einige letzte Dinge noch nicht umgesetzt werden, gehen aber noch dieses Jahr live.

Heute zählen zu meinem Hosting-Fuhrpark:
PowerDNS Hidden Primary (Testmodus, kein Produktivbetrieb, Launch Q3 23)
Mailcow (Testmodus, kein Produktivbetrieb, Launch ungewiss)
Snipe-IT
Nextcloud
WordPress
Bookstack
FreshRSS
FireFly III
Grocy
Jellyfin
phpIPAM
Ansible
FreeIPA
Keycloak
Zabbix
KanBoard
Graylog
paperless-ngx
Material for MKDocs
OPNsense

Ein Blick in die Kristallkugel 🔮

Den Wildwuchs bändigen! Ich möchte mich auf vier Anbieter einschränken: mailbox.org für Mail, INWX für Domains, netcup für alle Webgeschichten und IP-Projects für den großen Rest auf einem oder mehreren dedizierten Systemen. Uberspace wird als Spielwiese weiter erhalten bleiben, zudem möchte ich das coole Geschäftsmodell finanziell unterstützen!

Warum fliegt der Rest raus? Hierfür gibt es nicht mal tiefgreifende technische Gründe, eher zu teuer für die gebotene Leistung. Über jeden Einzelnen könnte man sicherlich eine Leidensgeschichte schreiben, das würde aber definitiv den Rahmen sprengen. Zwei Ausnahmen gilt es noch zu erwähnen: AWS und IP-Projects. Die EC2 Instanzen funktionierten bei mir immer einwandfrei und IP-Projects ist ein Hoster-Sonderfall. Mit diesem Unternehmen hatte ich noch nie einen Grund zu meckern, privat wie geschäftlich! Produkte sind Top, Preise noch besser und der Service ist ein Traum. Wenn man suchen wollen würde, müsste man die Sophos Firewalls erwähnen – bitte stellt doch auch OPNsense/pfSense-Hardware bereit 😉

Ihr seid gefragt: eure Systeme

Was hostet ihr wo und warum genau dort? Wie seid ihr zum Homelab-Trend gekommen, was war euer Auslöser? Wo steht ihr jetzt und wo wollt ihr noch hin? Schreibt gerne eure Reise zum Selfhoster in die Kommentare, wir sind gespannt!

Dieser Artikel wurde von keinem der oben genannten Unternehmen gesponsort, er spiegelt lediglich die subjektiven Empfindungen und Erfahrungen des Autors wider.

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