Ein Vierteljahrhundert Slackware

Slackware
Bild: Slackware 14.1 | Quelle: Phillip Lacroix | Lizenz: GPL

Slackware ist ein Vierteljahrhundert alt und damit die älteste noch aktive Linux-Distribution. Gestern vor 25 Jahren kündigte [wiki title=”Patrick_Volkerding”]Patrick J. Volkerding[/wiki], Gründer von Slackware, in einem Usenet-Posting die Version 1.00 der Distribution an. Diese basierte damals auf Torvalds Kernel 0.99.10 und stand mit einem Umfang von insgesamt 24 Disketten per FTP zum Download bereit.

Knapp vor Debian

Eigentlich wollte Volkerding keine Linux-Distribution ins Leben rufen, sondern Installation und Konfiguration der Distribution [wiki title=”Softlanding_Linux_System”]Softlanding Linux System[/wiki] (SLS) verbessern, die bereits ein Jahr zuvor von [wiki title=”Peter_MacDonald_(computer_programmer)” base=”EN”]Peter MacDonald[/wiki] veröffentlicht worden war. Als er damit kein Glück hatte, veröffentlichte er SLS mit seinen Änderungen als Slackware. [wiki title=”Ian_Murdock”]Ian Murdock[/wiki], ein weiterer unzufriedener SLS-Nutzer, startete wenig später Debian. Slackware bildete unter anderem die Grundlage für die ersten Veröffentlichungen von SuSE Linux.

Alleinherrscher Volkerding

Volkerding bestimmte damals wie heute als Ein-Mann-Show die Geschicke von Slackware, trifft alle Entscheidungen und ist sehr aktiv in der Slackware-Community. Er lehnt die Distribution möglichst nah an Unix an. So gibt es bei Slack, wie die Distribution auch genannt wird, keine distributionsspezifischen Werkzeuge für die Konfiguration. Die Webseite postuliert »Benutzerfreundlichkeit und Stabilität«  als Ziele der Distribution. Dabei sollte Benutzerfreundlichkeit im Sinne von Einfachheit verstanden werden, denn Slack besitzt keinen grafischen Installer und der Paketmanager kennt keine automatische Auflösung von Abhängigkeiten.

Einfach und zuverlässig

Das stört die Slacker, wie die Fans der Distribution genannt werden, wenig. Aber es stellt in der heutigen Zeit das geistig verwandte Arch Linux in ein anderes Licht, bedenkt man dessen Ruf als schwierig. Slackware hat keinen öffentlichen Bug-Tracker, kein Code-Repository und keine festgelegte Einbindung der Community.

Slack-Derivate

Volkerding veröffentlicht den Rolling-Release-Zweig  current, wann immer er es für angebracht hält und wird dabei von ein paar wenigen Helfern unterstützt. Wichtig ist für viele Slacker, dass Volkerding sich bisher erfolgreich gegen die Integration von Systemd wehren konnte. Slackware hat unter anderem Derivate wie Absolute Linux, Frugalware, Slax, Salix OS und Porteus hervorgebracht.

Die aktuelle Veröffentlichung ist Slackware 14.2, das neben Kernel 4.4.14 und X11 R7.7 als Desktop sowohl Xfce 4.12.1 als auch KDE 4.14.21 anbietet und Installation und Booten per UEFI unterstützt. Die anhaltende Beliebtheit von Slackware bei den Fans beruht vermutlich darauf, dass Slack dem Fortschritt nicht abgeneigt ist, aber nicht jedem Trend hinterherrennt.

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