PeerTube – ein zweischneidiges Schwert!?

Sepia, das PeerTube Maskottchen | Screenshot: ft

Durch das Blog [Mer]Curius bin ich auf einen Artikel zu PeerTube aufmerksam geworden, der vom ARD-Faktenfinder recherchiert wurde. PeerTube ist eine der Alternativen zu Googles YouTube, die von der französischen Non-Profit-Organisation Framasoft unterstützt wird. Es handelt sich um eine dezentralisierte föderierte Open-Source-Videoplattform, die mithilfe des [wiki title=”ActivityPub”]ActivityPub-Protokoll[/wiki] und dem Peer-to-Peer-Streaming-Torrent-Client WebTorrent betrieben wird. Durch dieses Peer-to-Peer-Prinzip (P2P) werden die Lastspitzen auf einzelnen Instanzen bei viel nachgefragten Videos besser verteilt.

Peer-to-Peer-Prinzip

Und hier liegt laut dem Bericht auch ein Problem der Plattform, denn wer ein Video anschaut oder herunterlädt, wird unter Umständen wie beim Filesharing mit BitTorrent gleichzeitig zum Verteiler. Das kann bei Inhalten, die entweder durch Copyright geschützt oder strafrechtlich relevant sind, in Deutschland zum Problem nicht nur für den Betreiber der jeweiligen Instanz, sondern auch für den Betrachter werden.

Bessere Moderation

Christian Pietsch vom Verein Digitalcourage sah gegenüber ARD Faktenfinder in PeerTube eine Chance, da PeerTube-Instanzen sich oft auf ein bestimmtes Thema spezialisieren und sich so Gemeinschaften bilden, »die sich selbst besser moderieren können, als es die Moderationsteams zentraler Plattformen wie YouTube, Twitter und Facebook können, die nicht selten in einem anderen Land und Kulturkreis beheimatet sind«.

Auch interessant für Kriminelle

PeerTube kann somit laut Pietsch dazu beitragen, Unterdrückung von Inhalten und Zensur zu umgehen. Jeder, der einen Server mieten kann, kann auch eine PeerTube-Instanz aufsetzen und Inhalte selbst anbieten oder föderiert mit anderen Instanzen teilen. Die Plattform ist durch ihre offensichtlichen Vorteile wie das Fehlen von Zensur und Überwachung auch interessant für Kriminelle und aktuell für Gruppierungen wie Reichsbürger und Querdenker, deren Gedankengut auf anderen Plattformen nicht gern gesehen oder gesperrt ist.

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