Vom Rest das Beste – Woche 18

Vom Rest das Beste – Woche 18
Vom Rest das Beste

Eine gute Woche, wie ich finde. Die Pandemie schwächt sich ab und es gibt drei Tage Sommer, bevor die Eisheiligen den kurzen Ausflug vorerst wieder beenden.

Die Überlegenheit Freier Software

Der Aufreger der Woche war zweifelsohne ein Pull Request auf GitHub, der Telemetrie mit Google Analytics beim Audio-Editor Audacity einführen soll. Mittlerweile sind dort über 1.000 Kommentare zusammengekommen, der Pull Request wurde zum Entwurf (draft) zurückgestuft und in einer Erklärung schreibt der Verfasser des PR, man werde eine Alternative für Google Analytics ins Auge fassen, sofern sie die gewünschte Funktionalität biete.

Da zeigt sich mal wieder die Überlegenheit Freier Software. Im proprietären Umfeld wäre die Einführung von Telemetrie ein Leichtes. Man versteckt, wenn es gut läuft, irgendwo einen kleinen Opt-out Schalter. Läuft es schlecht, merkt der Nutzer nichts von der Sache, weil es nicht mal ein Opt-out gibt. Im Fall von Audacity findet jemand den PR bereits bevor er gemerged wird, der folgende Shitstorm setzt die Entwickler in Zugzwang.

Sehr ernst genommen

Den Aufreger in Woche 17 lieferte ein Forschungsprojekt der Universität im US-Bundesstaat Minnesota, bei dem Studenten vorsätzlich fehlerhafte Patches, die teilweise auch eine Sicherheitsgefährdung darstellten, an die Kernel-Mailingliste einreichten. Wie wichtig die Kernel-Entwickler den Vorfall nehmen, zeigt eine ausführliche Bestandsaufnahme, die in dieser Woche vom technischen Beirat der Linux Foundation veröffentlicht wurde. Dabei haben unter anderem prominente Entwickler wie Chris Mason, Greg Kroah-Hartman, Jonathan Corbet, Kees Cook und Ted Ts’o mitgewirkt.

Nachdem in der letzten Woche der erste Teil erschienen war, folgte in dieser Woche der zweite Teil des ausführlichen Interviews mit Linus Torvalds unter dem Motto »Open Source and Beyond«. Eine interessante Lektüre zum Sonntags-Frühstück, wie ich finde.

Von Mexiko nach Indiana

Neue Ausgaben gab es auch in dieser Woche bei den Distributionen. Aus der Linux-Ecke meldete sich die mexikanische, auf Debian basierende und KDE zugewandte Distribution Nitrux mit einem neuen Abbild mit Kernel 5.12, Plasma 5.21.4, KDE Gear 21.04 und KDE Frameworks 5.81. Aus dem Umfeld von Puppy Linux kommt Barry Kaulers derzeitiges Projekt EasyOS in Version 2.7.2. Ganz woanders ist OpenIndiana beheimatet. Es ist ein freier Nachfolger von [wiki title=”OpenSolaris”][/wiki]OpenSolaris[/wiki], das 2009 durch die Übernahme von Sun durch Oracle in deren Portfolio landete und 2010 eingestellt wurde. Jetzt wurde OpenIndiana Hipster 2021.04 veröffentlicht.

GIMP 3.0 schleicht sich an

Bei den Anwendungen sticht in dieser Woche die Veröffentlichung von LibreOffice 7.1.3 heraus, die über 100 Fehler des Vorgängers behebt. Eine Aktualisierung von GParted und GParted Live auf Version 1.3.0. Die Unterstützung von exFAT umfasst nun auch das Setzen einer UUID. Zudem kann es die Größe von geöffneten LUKS2-Partitionen ändern. Wer bereits jetzt einen Blick auf die Änderungen beim kommenden GIMP 3.0 werfen möchte, kann sich die Entwicklerversion 2.99.6 anschauen.

Zum Schluss für diese Woche noch ein paar Hinweise auf möglicherweise interessanten Lesestoff für den ein oder anderen. So fragt sich Peter Mack in seinem Blog LINux on MOBile, ob Linux-Phones denn diesmal die Kurve kriegen und zu einer bleibenden Instanz werden. Auf dem Windfluechternet Blog geht es um den Ressourcenverbrauch des Fediverse. Dedoimedo bietet eine Anleitung für Noscript unter dem Titel How to configure Noscript for ordinary users.

Das war’s für diese Woche, bleibt weiterhin gesund! Was ich vergessen habe könnt ihr gerne in den Kommentaren nachtragen.


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