Flohmarkt

Ein Flohmarkt im Fediverse

Im Schweizerdeutschen neigt man zu Verniedlichungen und so wird ein Flohmarkt auch liebenswert als Flohmi bezeichnet. Doch wie kommt ein Flohmarkt ins Internet? Ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern, in denen wir Flohmarkt-Zeitschriften wie Markt nach interessanten Artikeln durchblättert haben und dann kilometerweit gefahren sind, um ein altes halb kaputtes Mofa abzuholen.

In Deutschland hat sich seit einigen Jahren eine kleine Community um eBay Kleinanzeigen (heute kleinanzeigen.de) gebildet und wahrscheinlich kann jeder, der dort einmal aktiv war, eine spannende, lustige oder auch nervige Anekdote erzählen. Auch in Österreich steht mit willhaben.at eine ähnliche Lösung zur Verfügung. Doch bisher gab es keine wirklich nutzbare Software, deren Quelltext frei zur Verfügung steht und mit der sich einzelne Marktplätze untereinander vernetzen können.

Mit der Software Flohmarkt von grindhold hat sich das nun geändert. Von Beginn an als Teil des Fediverse angelegt, können nicht nur Konten zum Beispiel von Mastodon aus abonniert werden. Es besteht auch die Möglichkeit, einzelne Instanzen miteinander zu verbinden. Damit werden Artikel auf einer Instanz auch auf der weiteren Instanz sichtbar, was den Bestand deutlich erhöht.

Innerhalb von Flohmarkt hat man die Möglichkeit, Artikel einzustellen und in Kontakt mit Interessierten zu treten. Dafür wurde ein Nachrichtensystem implementiert, über das schnell und einfach kommuniziert werden kann.

Aktuell befindet sich die Software noch in einem frühen Stadium und so lässt sich der Artikeltext bisher nicht formatieren. Eine Markdown Integration ist angedacht.

Wer nun auf den Geschmack gekommen ist und den Flohmarkt einmal
ausprobieren möchte, kann dies auf meiner kleinen öffentlichen
nicht-kommerziellen Instanz fediflohmi.ch gerne tun. Es haben sich bereits einige Nutzer eingefunden und auch viele spannende Artikel werden schon angeboten.

Alternativ hat man die Möglichkeit, die Software selbst zu hosten, unter anderem mithilfe von Docker.

https://fediflohmi.ch

Foto von Nikola Đuza auf Unsplash

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8 Kommentare

  1. Für alle die meinen, das hier wäre kennzeichnungspflichtige Werbung, den muss ich mal von dem Halbwissen herunterholen:

    TL;DR: Werden soziale Kanäle hingegen nur zu privaten Zwecken oder unentgeltlich betrieben, muss keine Kennzeichnung erfolgen.

    https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Gericht=OLG%20Hamburg&Datum=2020-07-02&Aktenzeichen=15%20U%20142%2F19

    https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Influencer-auf-Social-Media-So-erkennen-Verbraucher-Werbung,socialmediawerbung100.html#:~:text=Wer%20etwas%20postet%20und%20daf%C3%BCr,betrieben%2C%20muss%20keine%20Kennzeichnung%20erfolgen.

    Wo kommen wir denn bitte hin, wenn wir als Open Source News Portal nicht mal mehr über Community-Engagement berichten dürfen? Dann können wir eigentlich direkt den Stecker ziehen!

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      1. Ich glaube es dir und ich glaube dir auch, dass du dafür kein Geld bekommen hast. Aber genauso sehen die Angebote aus, die ich regelmäßig von Agenturen erhalte. Sie schreiben mir einen Artikel mit Werbelink. Der Artikel und der Link dürfen nicht als Werbung gekennzeichnet sein. Die Zahlung erfolgt per Paypal. Seriös ist sowas nicht.

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        1. Auf LinuxNews gibt es generell keine solchen bezahlten Artikel, wird es auch nie geben. Ich erhalte pro Tag im Schnitt 2-3 solcher Anfragen, die ich nicht mal einer Antwort würdige.

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      2. Ja, die kleine deutschweizer Instanz fediflohmi.ch wird von mir betrieben. Die Idee ist aber, dass viele Menschen kleine Instanzen betreiben, die sich dann miteinander verbinden können.

        PS: Die Autorin übrigens @Der Linuxer

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    1. Stimme ich zu
      Erweckt nicht gerade vertrauen zumal es gesetzlich verpflichtet ist wenn es sich um Werbung beziehungsweise eigene Werbung handelt

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      1. Es handelt sich um ein kleines, nicht kommerzielles Projekt, das ich in meiner Freizeit betreibe. Ich bekomme kein Geld dafür, sondern habe im Gegenteil Kosten für das Hosting, welche ich selbst aufbringe.

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