Die Macher des in der Entwicklung befindlichen sozialen Netzwerks Openbook erhielten gestern Post von den Anwälten von Facebook. Jetzt dürft ihr raten, was die wollten.
Richtig, es ging um deren Namensrechte an dem Begriff Facebook. Aber Moment mal – es gibt doch gar keine Namensähnlichkeit außer, dass beide den Namensteil book verwenden!? Genau, dass sind diese meist rechteckigen Dinger, die weltweit in Geschäften und Bibliotheken stehen und seit Tausenden von Jahren Informationen auf Papier festhalten.
Namensrecht auf »book«
Ein ziemlich generischer Begriff also, mag man denken. Aber irgendwie ist es Facebook gelungen, diesen Begriff im Zusammenhang mit sozialen Netzwerken namensrechtlich zu schützen. Unglaublich, aber wahr. Somit fand sich Openbook in der Situation, entweder mit Anwälten gegen Facebook vorzugehen oder seinen Namen zu ändern.
Openbook wird zu Openspace
Ersteres erledigte sich schon durch das Fehlen der nötigen finanziellen Mittel, vermutlich wäre es auch ein aussichtsloser Kampf gewesen. Natürlich war diese Situation nicht neu für die Macher, die einfach nur ein soziales Netzwerk wie ein »offenes Buch« aufziehen wollten.
Falscher Zeitpunkt
Bereits vor rund einem Jahr hatte Krypto-Guru [wiki title=”Phil_Zimmermann”]Phil Zimmerman[/wiki] beim Gespräch mit Joel Hernández, dem Openbook-Gründer, die Situation vorhergesehen und den Namen Openspace ins Spiel gebracht. Zu dem Zeitpunkt hatte das soziale Netz in Gründung viel Presse und die Kampagne auf Kickstarter war in voller Vorbereitung. Somit war eine Namensänderung zu dem Zeitpunkt nicht durchführbar ohne viel Verwirrung zu stiften.
Facebook hält die Konkurrenz klein
Natürlich hat es eine gewisse Koketterie, provokant mit dem Namen Openbook an den Start zu gehen und es war nur eine Frage der Zeit, bis Facebook reagieren würde. Dass es zu so einem frühen Zeitpunkt passierte, spricht für sich. Nun heißt das Netzwerk eben Openspace, der Grundgedanke eines Ortes der Freiheit bleibt erhalten. Die Betaphase wird in Kürze mit dem neuen Namen eingeläutet. Das erklärte Joel Hernández heute in seinem Blog.
Facepalm
Netter Nebeneffekt: Unterstützer der Kickstarter-Kampagne, die ein Anrecht auf Perks erworben hatten, erhalten jetzt etwa Trinkflaschen mit Openbook-Aufschrift – und somit, wenn Facebook erst mal überholt ist, prädestinierte Sammlerobjekte. Scherz beiseite, Openbook wird zu Openspace. Was bleibt angesichts von Facebooks Aktion zu tun? Nichts außer Facepalm.