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| Lizenz: CC BY-SA 4.0Dies ist der erste von mehreren Tests, in denen ich das PinePhone »Brave Heart Edition« mit verschiedenen mobilen Betriebssystemen versehe und den Stand der Entwicklung festhalte. Das PinePhone ist von der Hardware her sehr nah am endgültigen Produkt, die einzelnen Betriebssysteme sind dagegen in unterschiedlichen Stadien der Entwicklung.
Ubuntu Touch
Ubuntu Touch (UT) wurde zum ersten Testobjekt, da mittlerweile das PinePhone »UBports Community Edition« bestellt werden kann und in diesen Tagen in einer Auflage von rund 4.500 Exemplaren in den Versand geht. Somit kann man erwarten, dass hier die Entwicklung am weitesten fortgeschritten ist. Ob das so ist, erfahren wir am Ende der Testreihe.
Weitere Tests werden unter anderem postmarketOS mit Plasma Mobile und mit Phosh umfassen. Ich werde zudem testen, ob das PinePhone mit Anbox und dem NexDock 2 zusammenarbeitet. Ich vermute aber, es wird für beides noch zu früh sein.
Von SD-Karte booten
Das PinePhone ist, soweit ich weiß, das erste Smartphone, dass das Betriebssystem von einer SD-Karte starten kann. Somit entfällt das fehleranfällige Flashen eines ROM auf das Gerät. Das erleichtert einen solchen Test enorm. Wir haben das Abbild vom 19.05.2020 von der UBports-Webseite verwendet. Mit einem Befehl lässt sich bei Bedarf das Betriebssystem später von der SD-Karte auf den internen eMMC-Speicher übertragen, was der Geschwindigkeit zugutekommt.
Zunächst kurz zur Haptik. Das PinePhone liegt gut in der Hand, vermittelt aber deutlich das Gefühl von Plastik. Dabei darf man natürlich den Preis nicht vergessen und von daher geht der erste Eindruck in Ordnung. Das Gerät verfügt über sechs Kill-Switches, die aber erst nach Abnahme des Deckels über DIP-Schalter (Mäuseklavier) genutzt werden können, womit die Verwendbarkeit meiner Meinung nach stark einschränkt wird.
Einrichtung
Nachdem nach Abnehmen des Rück-Covers die SD-Karte mit UT in den Einschub gesteckt wurde, kann das Gerät gebootet werden. Als erstes durchläuft es die Konfiguration, was Lokalisation, WLAN und anderes angeht. Erster Eindruck: WLAN funktioniert und hat eine gute Signalstärke ohne allzu große Schwankungen. Der Browser Morph ist zufriedenstellend schnell. Beim Blick ins Terminal zeigt sich, dass ein von Mainline abgeleiteter Kernel 5.6 installiert ist.
Geschmeidiges Touch-Erlebnis
Die Touch-Oberfläche reagiert gut auf Swipes und Klicks, selten muss man ein zweites Mal nachsetzen. Ein Swipe von links öffnet den App-Drawer, von rechts werden geöffnete Apps angezeigt. Von oben gibt es Zugriff auf Einstellungen wie von Android gewohnt. Dass dies alles so geschmeidig läuft, ist dem kürzlichen Update auf Unity 8 zu verdanken.
Die Telefonie kann ich noch nicht testen, meine SIM-Karte ist noch in der Post und kommt erst mit der Installation von postmarketOS in den nächsten Tagen zum Einsatz. Sie soll aber mittlerweile mit UT weitgehend problemlos funktionieren. Seit Kurzem ist UT auf dem PinePhone in der Lage, Updates per OTA zu installieren, was viel Arbeit beim erneuten Aufspielen eines neuen Image erspart.
Einiges geht noch nicht
Was noch nicht funktioniert, sind Kamera und GPS, auch zum freien Ubuntu-Touch-App-Store OpenStore kann nicht immer eine Verbindung aufgebaut werden. Die Verbindung mit Online-Diensten wie Nextcloud scheitert bisher völlig. Was mich beim Arbeiten sehr stört ist, das Screenshots nicht funktionieren. Deshalb schon mal sorry für die schlechte Qualität der Bilder. Unter anderem aus diesen Gründen scheidet UT auf dem PinePhone für mich derzeit als alleiniger täglicher Begleiter aus. Das habe ich aber auch zu diesem Zeitpunkt nicht anders erwartet.
Umständlicher Einstieg
Was das PinePhone mit UT aber klar als Entwicklerspielzeug prädestiniert ist die Tatsache, dass das Dateisystem ziemlich verrammelt ist. Nachdem einige Aktionen wie ein Update per APT oder der Versuch, auf das Gerät per SSH zu verbinden, gescheitert sind, habe ich mir das Dateisystem näher angesehen.
Zunächst einmal ist das System generell im Lesemodus gebootet (ro). Einzige Ausnahme ist der Ordner userdata
, in dem sich alle persönlichen Daten und Einstellungen befinden. Der Zugriff auf SSH per Passwort ist unterbunden. Also gilt es zunächst, entweder einen public-key
auf das Phone zu bekommen oder einen auf dem Phone zu erstellen und auf den Rechner zu kopieren.
Alles in allem recht umständlich, erinnert an Catch 22. Am einfachsten fand ich, die Passwortfunktion für SSH auf der SD-Karte im Notebook freizuschalten und dann zu booten. Wer also mit dem Terminal arbeiten und Werkzeuge wie APT oder Nano nutzen will, kann administrative Aufgaben per SSH erledigen, sobald die Anfangshürden überwunden sind.
Upstart und Mir
Ubuntu Touch verwendet Upstart als Init und Mir als Display-Server. aus letzterem resultiert, dass Desktop-Anwendungen, die unter X.org laufen, hier nicht kompatibel sind. Um das zu umgehen, verwendet UT Container auf der Basis von [wiki title=”LXC”]LXC[/wiki], die von der Erweiterung Libertine erstellt und verwaltet werden.
Auf dem PinePhone funktioniert das wegen eines Fehlers derzeit nur auf Umwegen. Dringend davon abzuraten ist, Anwendungen per APT im Terminal zu installieren. Damit kann man das System sehr schnell zerschießen. Das Problem ist hier prinzipbedingt. Ubuntu Touch wird vermutlich nie ein vollwertiger Linux-PC für die Hosentasche.
We do not see things such as GCC as ‘essential’ in phone use. We are not aiming to provide a pocket version of ArchLinux.
Dalton Durst, Ubuntu Touch-Entwickler
Limitiert
Die Entwickler streben dies auch nicht an und werden das nur lesbare Dateisystem beibehalten. GCC wird es ebenso wenig geben wie die Möglichkeit, das System per APT zu aktualisieren. Ubuntu Touch auf dem PinePhone leidet nicht nur unter nicht nutzbaren Funktionen, es ist auch prinzipbedingt als Linux-Phone eingeschränkt.
Noch kein täglicher Begleiter
Abschließend bleibt zu sagen, dass Ubuntu Touch noch nicht alle Grundbedürfnisse eines täglichen Begleiters erfüllt. Fehlendes GPS verhindert Funktionalität, an die wir gewohnt sind. Wer alleine mit der Telefonfunktion und dem Webbrowser auskommt, sollte in jedem Fall eine Powerbank mitnehmen, denn der Akku hält derzeit bestenfalls 3 – 4 Stunden durch. Das ist allerdings kein Problem von UT.
Noch ein Jahr…
Der Einsatz als Linux-Rechner für die Hosentasche wird bei UT durch ein zu sehr vernageltes System und noch fehlende Funktionalität behindert. Hier stellt sich beim Experimentieren mit der neuen Gerätegattung Linux-Phone nicht die rechte Freude ein. Die Probleme sind bekannt, es wird an vielen Stellen daran gearbeitet, wie im letzten Q&A-Video zu erfahren ist.
Hier wird schätzungsweise noch ein Jahr ins Land gehen, bevor das System für einen Tag außer Haus gerüstet ist. Aber selbst dann ist es kein vollwertiges Linux-Phone wie ich es mir wünsche. Als Nächstes werde ich postmarketOS mit Phosh als Oberfläche testen.
Ich habe eine Anleitung zu SSH auf dem PinePhone geschrieben: PinePhone: SSH auf Ubuntu Touch
https://linux.waldstepper.de/post/pinephone-ssh-auf-ubuntu-touch/
Sehr schön, scheint ja etwas einfacher geworden zu sein. Als ich testete, funktionierte das mit
scp
nicht.Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob es einen Unterschied (unabhängig von der Geschwindigkeit) macht, ob das OS vom Speicher des PinePhones läuft, oder von der MicroSD-Karte?
Das würde erklären, warum meine Updates von postmarketOS, auf der MicroSD-Karte, scheitern.
Theoretisch sollte es da keine Unterschiede geben. Für das Gerät sollten es 2 Storage-Devices sein – fertig.
Hallo Ferdinand,
sicher das Nextcloud nicht funktioniert?
Ich hatte 2015 mal ein Ubuntu Touch Gerät bei dem ich meine Kalender und Kontakte über SyncEvolution über die Kommandozeile synchronisiert hatte.
Amsonsten liesst sich das nicht anders als 2015 und hört sich nicht nnach Frtschritt bei UT an.
Gruss
Die Online-Verbindung mit Nextcloud per WebDAV hat bei meinem Test nicht funktioniert. Wie man meinem Test entnehmen kann, war ich enttäuscht von UT, denn ich hatte 2014/15 beide Meizu-Phones mit UT im Test und wie du sagst, soviel weiter scheint es nicht zu sein. Außerdem ist mir zu wenig Linux drin. Da gefielen mir Mobian oder pmOS deutlich besser.
Danke,
den Mobian Test von dir habe ich mittlerweile auch gelesen.
So richtig Lust umzusteigen kommt allerdings nicht auf.
Hoffe das mal was funktionierendes kommt mit dem man alltagstauglich arbeiten kann.
Ich schau da im Herbst nochmal drauf. Irgendwann wird ja auch das Librem 5 fertig sein. Derzeit dürften sehr wenige Leute das Haus nur mit einem Linux-Phone in der Tasche verlassen. Aber ich bin da guter Dinge.
Nimm dir doch vor genau ein Jahr nach deinem letzten Test dieselben Tests nocheinmal zu machen.
ps: Mach bitte bei gelegen heit ein hw-probe
Das gibt eine tolle übersicht über die unterstützte Hardware je System.
bsp.: https://linux-hardware.org/index.php?view=computers&vendor=Pine+Microsystems
Im Allgemeinen bin ich mit dem PinePhone sehr zufrieden. Einzelne Hardwareteile lassen sich austauschen. Ich kann von MicroSD-Karte verschiedene Linux-Distributionen booten. Dualboot ist möglich.
Bei Ubuntu Touch beschäftigen mich im Moment folgende Themen:
– Daten kopieren zwischen PC und Phone (ssh, USB)
– MicroSD-Karte als Datenspeicher einrichten
– Mobilfunkdaten lassen sich unter Netzwerk nicht einschalten
Ich hatte parallel zu meinem installierten Ubuntu Touch, postmarketOS gestartet. Im Moment bietet mir Ubuntu Touch mehr Funktionalität. postmarketOS ist aber wahrscheinlich das interessantere Linux.
Ich gebe aber zu bedenken, dass die Entwickler bisher keine Hardware(Linux-Smartphones) zur Verfügung hatten, um die Software zu testen. Jetzt ist die Community gefragt. 🙂
Ich bin in freudiger Erwartung, was kommende Updates bringen werden. Auf jeden Fall bin ich froh, dass ich gleich beim PinePhone zugegriffen habe. Im Moment scheint es wieder ausverkauft zu sein.
Meine Erfahrungen halte ich in meinem Blog fest.
Was mich auf jeden Fall noch interessiert: Sind die Befehle, je nach Distribution, um das System von der MicroSD-Card auf das Phone zu schieben.
SSH mit UT ist ein Catch 22, (siehe meinen ersten Testbericht) funktioniert bei pmOS genial, da du die Option hast, einen Pub-Key bei der Installation mit pmbootstrap direkt ins System spielen zu lassen. Bei Mobian habe ich den Key nach dem Aufspielen des Abbilds im Notebook manuell nach .ssh kopiert. Die Datei musste ich erstellen, das openssh-client nicht vorinstalliert ist. Danach funktionierte das prima. Zum Verschieben auf eMMC geht immer dd. Die eMMC ist /dev/mmcblk2, Bei pmos gibt es mit Jumpstart auch ein Tool dafür. Aber Mobian ist, obwohl das jüngste Projekt, den anderen meiner Meinung nach meilenweit voraus.
@andi
Schönen Block den du da machst!
Zu deinem Interesse die Methoden / Befehle betreffend die das OS auf den eMMC schreibt, könnten dieses Links interessant sein:
https://wiki.pine64.org/index.php?title=PinePhone_Installation_Instructions#Installation_to_eMMC_.28Optional.29
https://wiki.pine64.org/index.php/PinePhone#Flashing_eMMC_using_Jumpdrive
Mein PinePhone in der Community Edition: UBports, ist bei mir angekommen. 🙂
https://linux.waldstepper.de/post/pinephone-mdash-mein-linux-smartphone/
Und wie gefällt dir Ubuntu Touch? Ich war ja auf dem »Brave Heart« ziemlich enttäuscht, zu wenig Linux drin. Ich habe inzwischen pmOS/Phosh und Mobian getestet (Berichte folgen in den nächsten Tagen) und bin von Mobian ziemlich begeistert.
Ja, wirklich, Mobian macht einen guten und robusten Eindruck.
Das kann dieser “Ubuntu Quatsch” einpacken.
Danke für den Test. Könntest Du noch LuneOS testen?
Ist geplant, aber davor kommen noch 3 oder 4 andere OS.
@tuxnix
Eigentlich liegen wir nicht soweit auseinander, mit dem Unterschied, dass ich Canonical und alles was aus dem Canonicalzweig kommt, boykottiere.
Aber nicht weil ich Canonical nicht leiden kann, sondern weil ich mich beruflich mit deren Insellösungen intensiv beschäftigen musste.
Und jemehr man sich mit diesem Gefrickel beschäftigen muss, desto mehr ist man fast schon angeegelt, von sowenig Softwarequalität.
Aber auch deren Geschäftspolitik ist eine einzige Katastrophe und wie Canonical mit den eigenen Mitarbeitern umgeht, ist ebenfalls skandalös.
Es gibt ehemalige und aktive Mitarbeiter die hinter vorgehaltener Hand das Firmenklima als vergiftet bezeichnen.
Aber das Probklem löst sich gerade zum Nachteil für Canonical, denn mittlerweile hat sich bei vielen Linuxern herumgesprochen, das Canonical kein guter AG ist.
Und mittlerweile laufen denen die guten Leute auch weg.
Aber irgendwie habe ich bei dir das Gefühl, dass du Canonical freundlich gesinnt bist?
“Aber irgendwie habe ich bei dir das Gefühl, dass du Canonical freundlich gesinnt bist?”
Ganz und gar nicht! Ich sehe die Firmenpolitik halt nur etwas mehr von der Userseite her denn als Entwickler. Aber wir kommen da schon auf den gleichen Standpunkt. Was zu viel ist ist halt einfach zu viel und man sollte mittlerweile offen aussprechen, dass die Interessen die Canonical verfolgt einem offen Betriebssystem zu wieder laufen. Das interne Betriebsklima kenne ich nicht. Aber so wie Canonical nach Aussen kommuniziert, lässt ahnen, dass intern auch nicht mit offenen Karten gespielt wird.
@Jochen Geyer
Lassen wir mal die Betrachtung von Upstart bei Seite. Upstart war das einzige Canonical Projekt, dass noch einigermassen Sinn in einem freien Betriebssystem machte.
Mit MIR sieht es anders aus. Die Unity UI sollte, wie der Name schon sagt, die Einheitsoberfläche von Canonical-Linux mit Konvergenz auf Desktop und Mobilgeräten werden. Mit Wayland hätte man seine Entwicklung mit allen anderen teilen müssen. Also schuf man MIR um einen Walled Garden zu haben. Nun ist das aber nicht so leicht wie wir auch an der langen Entwicklung von Wayland sehen können. Der Aufwand so etwas zu stemmen ist extrem hoch und langwierig. Außerdem hapert es am Schluß an den Anwendungen und dem fehlenden Interesse der Community, die bei so einem Scheiß nicht mit macht. Wer will denn schon seine Freizeit dafür opfern, dass am Ende Canonical seinen Monopol-Reibach damit machen kann.
Parallel dazu entwickelte Canonical einen Plan wie man mit einem eigenen Paketformat den Snap Paketen den Vertrieb von Anwendungen kommerzialisieren kann.
Beide Projekte sind jedoch nicht gleichzeitig realisierbar! Der Wallet Garden auf der GUI Seite stört bei der Etablierung des Snap-Shops und dem kommerziellen Vertrieb von Anwendungen erheblich. Also wurde die Weiterentwicklung von MIR vorerst gestoppt. Typisch für Canonical sind die Lügen die man dann verbreitet. Ein Börsengang hat mit so einer Entscheidung wenig zu tun. Vielleicht jedoch hat Canonical einen Börsengang in Erwägung gezogen um so viel Kapital aufzutreiben, dass beide Projekte gleichzeitig durchgezogen werden können und dabei erfahren, dass beides einfach nicht geht. Wenn man gar keinen Börsengang unternimmt, dann kann man ihn auch nicht als Begründung für eine Entscheidung angeben.
Wie geht man dann aber mit seiner treuen Fan Gemeinde um, die begeistert Ubuntu Touch Geräte gekauft hat?
Man kündigt den offiziellen Support auf und schafft ein Pseudo Community Projekt Namens UBports.
Weshalb ist UBports ein Pseudo Community Projekt? UBports ist ein Pseudo Community Projekt, weil die Namensreche an Ubuntu Touch und die Rechte an dem Unity Layout bei Canonical verblieben sind. Ausserdem sind es auch die Canonical Entwickler die MIR jetzt so umstricken, dass Waylandanwendungen darauf auch laufen können.
Welchen Sinn macht das?
Alles andere hätte Canonical über Jahre und Jahrzehnte erhebliche Kritik eingebracht. Niemand schimpft schlimmer und nachhaltiger als ein enttäuschter Fan. Zum anderen kann es sich Canonical auch nicht leisten den mobilen Sektor ganz aufzugeben. In Zukunft wird es darauf ankommen auf dem Desktop und auf mobilen Geräten präsent zu sein. Mit UBports behält Canonical den Fuß in der Tür.
Ubuntu Touch ist also kein totes Pferd. Die Technik dahinter schon, aber die wird ja gerade umgebaut.
Die falsche Konsequenz von Canonical Management war es die Hälfte der Belegschaft zu kündigen.
Denn noch weniger Leute mussten sich nun um die vielen Baustellen zu kümmern.
MIR = MIR Projekt, also Canonical.
@Ferdinand Thommes
Ich möchte meine harte Aussage etwas versachlichen, um zu erklären warum ich die ubports als totest Pferd betrachte.
Da wäre einmal upstart, der gescheiterte Versuch von Canonical ein besseres Initsystem zu schaffen.
Die Idee war nicht neu, aber innovativ und Linux brauchte dringend ein besseres, ein Init-System welches beispielsweise den Bootprozess durch Parallelisierung beschleunigt und einen Standard schafft, der in jeder Distribution gleich aussieht und bedient wird.
Und nicht wie bisher, jede Distribution ihre eigenen Init-Scripte pflegt.
Aber das was Canonical mit upstart ablieferte, war so ungenügend, dass sich Red hat entschied die Idee aufzugreifen und systemd zu schaffen.
Ähnlich sah es mit MIR aus.
Gleich zum Start des MIR Projektes hat Intel angekündigt, MIR nicht zu unterstützen, weil es bereits (x)Wayland gab und Intel keine Lust hatte, zwei Projekte mit angepassten Treibern zu versorgen.
Wie hat MIR darauf reagiert?
Die haben die kaputten Android Treiber verwendet, um selbst einen Intel Support anbieten zu können, was einerseits zu noch mehr Problemen im MIR Projekt führte und anderseits alle anderen Distributionen auf Wayland setzten.
Nach längerem Herumgefrickel von Canonical haben die dann irgendwann »endlich« eingesehen, dass die eigenen Insellösungen vor allem wegen massiver Qualitätsprobleme nicht von anderen Distributionen übernommen werden und damit viel Entwicklerzeit und Geld in den Sand gesetzt wurde.
Die richtige Konsequenz war, dass Canonical die eigenen Insellösungen einstellte.
Und diese kaputten Canonical Experimente sollen jetzt einen Revenge im Mobilem Linuxphones erleben?
Warum?
Danke für die Tests.
Könntet Ihr noch den Test mit Sailfish OS von #jolla dürchführen?
Klar, kann ich machen. Wird aber ein paar Wochen dauern.
Mobian, das mobil Debian mit Phosh im Vergleich mit Manjaro ARM mit Plasma Mobile könnte einen guten Vergleich bieten. Bei beiden ist es für den User praktisch, das gewohnte OS auf PC, Tablet und Phone laufen zu haben und beide GUI’s streben auch diese Konvergenz an.
Wahrscheinlich macht das aber erst in etwa 1/2 Jahr so richtig Sinn, wenn dann hoffentlich der alpha Status überwunden ist.
@Ferdinand Thommes
Nicht wenn man beispielsweise die Editierfunktion auf eine halbe Stunde (oder so ähnlich) nach Absenden des Beitrags begrenzt.
Ja, da hab ich vorhin auch dran gedacht. Muss ich mal schaun, ob es da eine Option gibt.
Lieber Ferdinand,
ich hätte eine Vorschlag bezüglich weiterer Tests von Betriebssystemen für das PinePhone.
Eine Tabelle wäre hier etwas sehr Nützliches um einen Überblick zu bekommen. Sicherlich muss man die Sache auch eher langfristig betrachten und dann sporadisch immer mal das eine oder andere BS neu bewerten. Fertig ist ja noch keines der Systeme.
Eine Tabelle wie ich sie mir vorstelle, würde in etwas so aussehen:
In der ersten Zeile die getesteten Betriebssysteme, dann das Datum des letzten Tests, Funktionieren von BT, WLAN, GPS, Kamera …., GUI’s, Vorhandensein der Basis-Apps, SSH ect., Flüssigkeit der Bedienung bzw. Stabilität des Systems, Konvergenz, Aussicht bei der Entwicklung, Gesamteindruck.
Es wäre gar nicht nötig immer alles zu testen, aber langfristig ergibt sich durch so eine Tabelle ein recht guter Vergleich des jeweiligen Entwicklungsstandes.
Das ist eine gute Idee, die ich aber für den letzten Artikel, der ein Fazit zieht, planen würde. Da muss ich dann noch sehen, wie man die Menge an Informationen lesbar aufbereitet.
@Ferdinand Thommes
Gibt es denn keine Möglichkeit, eigene Beiträge unter selber IP noch einmal zu bearbeiten, bestenfalls ohne Registrierung?
Du meinst bei Kommentaren? Das wäre nicht sinnvoll, da durch Änderungen daran ganze Diskussionsstränge den Bezug verlieren könnten.
@Ferdinand Thommes
Das Einbinden der UBPorts halte ich für ein mieses Experiment am »Kunden«, weil alles aus dem Canonicalumfeld ein großer Haufen Sch__ße ist!
Wenn dies ein Opt out wäre, wäre die Geräte interessant für mich, ist aber leider kein Opt out.
Du musst ja nicht UT nehmen, es gibt ja jede Menge Alternativen, von denen ich noch einige testen werde. Das PinePhone ist offen für alles, was du ihm per SD-Card servierst.
Danke für die Rückmeldung. Mobian klingt wirklich spannend. Ich werde das hier in jedem Fall weiter verfolgen und freue mich schon auf den nächsten Testbericht.
Damit ist das PinePhone für mich gestorben, wer solche miesen Experimente macht, hat sicher auch kein Problem, andere faule Kompromisse einzugehen.
Was meinst du denn genau mit ‘miese Experimente’?
Auch von mir danke, für den Test.
Ist natürlich traurig mit den Einschränkungen bezüglich APT, hatte eigentlich auch auf ein vollwertiges Linux Phone gehofft.
Es ist zudem etwas schade, dass die Kill-Switches nicht einfacher zu verwenden sind, aber immerhin gibt es welche. Wäre natürlich noch interessant zu erfahren, ob diese von der Qualität her für den ständigen Gebrauch ausreichend gut sind. Nicht, dass die Schalter schon nach wenigen Betätigungen den Geist aufgeben.
Die anderen Betriebssysteme sind nicht so verbaut, da kommt dann eher ein vollwertiges Linux-Gerät bei rum. Als neuestes gibt es Mobian, ein Debian mit Phosh. Werd ich mir auch anschauen.
Super Bericht, danke. Warte sehnlichst, bis das bestellte Gerät ankommt. Hoffen wir einfach mal, dass bald auch GPS läuft.
Danke für den Bericht ,ich hoffe von PinePhone wird man noch einiges hören
Ich nutze UBports seit Anfang an. Läuft bei mir auf einem BQ 4.5. Wenn ich ehrlich bin, will ich das Teil nicht mir missen. Auch in meinem täglichen Gebrauch: BQ-Tablet Ubuntu-Version (habe die genaue Bezeichnung vergessen).
Ja, es unterscheidet sich von einem Android etc. – ist ja kein Klon. Jedoch ist es ganz okayisch und wird mit jedem Update besser.
Danke an die Entwickler
Das ist schön für dich. Die BQ-Geräte sind ja nun schon ein paar Jahre alt und von daher viel weiter bei der Integration von UT als beim PinePhone.
Herzlichen Dank für die klaren Worte im Kapitel “Noch kein täglicher Begleiter”.
Dann werde ich mit der Bestellung wohl noch ca. 1 Jahr warten.
Wie sieht es denn mit dem PineBook Pro “als täglicher Begleiter” aus ? Kann man sich da schon trauen das zu bestellen ?
Das kann ich dir aus eigener Anschaung nicht sagen. Aber was ich so höre, kann man damit ganz gut arbeiten, wenn man sich über die Grenzen der Hardware bewusst ist. Wenn du mal auf die Suche gehts, findest du schon einige Reviews aus erster Hand.
Hallo, danke für deinen Bericht.
Ist es denn möglich Android Apps auf dem Ubuntu-Phone zu installieren?
Grüße
Theoretisch geht das per Anbox. Praktisch ist das noch weit von Benutzbarkeit für den Alltag entfernt. Aber wo Bedarf ist, wird es auch Lösungen geben. Linux-Phones sind halt noch ganz am Anfang der Entwicklung.