KDE Plasma

KDE Plasma und die Notwendigkeit von Konvergenz

KDE Plasma
Bild LGPL

KDEs Plasma-Entwickler Sebastian Kügler spricht in seinem Blog in einem neuen Eintrag über KDE Plasma und Konvergenz, nachdem er vor wenigen Tagen einen Abriss der Geschichte von Plasma Mobile gegeben hatte. Dabei meint Konvergenz die Möglichkeit, verschiedene Formfaktoren mit derselben Codebasis zu bedienen.

Das Smartphone als Desktop

Praktisch ergibt sich daraus, dass ein Smartphone oder Tablet, an das ein großes Display, eine Tastatur und eine Maus angeschlossen wird, in einen Desktop-Modus wechseln kann. Bei der Leistungsfähigkeit heutiger Smartphones sind übliche Office-Arbeiten dabei in akzeptabler Geschwindigkeit möglich. Bei Plasma wurde bereits im Entwurf Konvergenz mit in die Wiege gelegt. Auch Canonicals Mark Shuttleworth fand Gefallen an der Idee und strebte mit Ubuntu Touch und Unity 8 Konvergenz zwischen Smartphone und Desktop an. Dieser Gedanke starb bei Canonical mit der Einstellung von Ubuntu Touch im Frühjahr.

Librem 5 soll Konvergenz unterstützen

Vor kurzem rückte Konvergenz allerdings wieder in den Fokus mobiler Betriebssystem-Entwicklung. KDE beschloss eine Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Open-Source-Notebook-Hersteller Purism, der derzeit Geld für ein völlig freies und offenes Smartphone einsammelt, dass auf den Namen Librem 5 hört. Dort taucht Konvergenz im Konzept auf, indem das Gerät auch mit entsprechenden Displays vorbestellt werden kann. Damit schließt sich dann der Kreis zu Plasma Mobile.

Kirigami erleichtert konvergente Entwicklung

Kügler erläutert in seinem Blogeintrag, was bei Plasma technisch dahinter steht, wenn Apps mit Fokus auf Konvergenz entwickelt werden. Dabei spielt das Kirigami-Toolkit eine wichtige Rolle. Es handelt sich um ein Framework, das auf [wiki title=”Qt_Quick” base=”EN” thumbnail=”on”]QtQuick[/wiki] aufsetzt und Plasma-Entwickler bei der Erstellung konvergenter Apps für Desktop und Mobilgeräte plattformübergreifend unterstützt. 

Kirigami unterstützt derzeit Android, Desktop GNU/Linux mit X11 oder Wayland,  Plasma Mobile und Microsoft Windows. Die Unterstützung für iOS ist derzeit noch experimentell. Während Android-Unterstützung das erreichbare Publikum multipliziert, erweisen sich QTQuick und Kirigami als gute Wahl für Entwickler, da es die Entwicklungskosten bei der auf mehrere Plattformen abzielenden Entwicklung senkt.

Gemeinsame Codebasis

Plasma Desktop und Plasma Mobile teilen rund 90 Prozent ihrer Codebasis. So fließen Entwicklungen auf einer der beiden Plattformen meist automatisch auch in die andere ein. Somit fühlt sich Plasma auf verschiedenen Plattformen zwar gleich an, nutzt aber dennoch die auf dem jeweiligen Gerät gegebenen Ressourcen und Möglichkleiten. Dabei ist es laut Kügler nicht einmal entscheidend ob Anwender im Endeffekt Konvergenz in der Art und Weise annehmen, dass sie es über verschiedene Formfaktoren skalieren.

Denn der größte Vorteil liegt in der Effizienz des Entwicklungsprozesses und in saubererem Code. Konvergenz ergibt auch dann Sinn, wenn Endanwender  die gleiche App mit verschiedenen Geräten und Formfaktoren nutzen können. Konvergenz ist auch im Spiel wenn ein 4K-Display an ein Notebook mit einer Auflösung von 1024×768 angesteckt wird und wie magisch richtig skaliert oder ein Convertible-Desktop per Tastatur und Touchscreen funktioniert. Somit kommen Plasma und ähnliche Plattformen ohne Konvergenz-Techniken künftig gar nicht mehr aus.

 

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