Linux 5.0 anstatt 4.21

Linux 5.0
Bild: Krd Lizenz: CC BY-SA 3.0

Linus Torvalds hat am Wochenende Linux 5.0-rc1 veröffentlicht und damit den Umstieg vom Vorgänger 4.20 auf eine neue Hauptversion eingeleitet. Wie Torvalds in der Ankündigung schreibt, gibt es keinen direkten Anlass für den Wechsel auf die 5. Wer einen solchen brauche, könne einfach annehmen, Torvalds seien die Finger und Zehen ausgegangen, um weiter hochzuzählen.

Keine Regel

Der letzte Wechsel auf eine Hauptversion fand 2015 von 3.19 auf 4.0 statt. Somit war allerseits bereits im alten Jahr erwartet worden, dass anstatt 4.20 beim neuen Kernel eine 5 vorne stehen würde. Da Torvalds jedoch keine Regel etablieren wollte, wurden die Erwartungen diesbezüglich enttäuscht.

Mit der Veröffentlichung der ersten Vorabversion des neuen Kernels schließt sich auch das über die Feiertage geöffnete, zweiwöchige Merge-Window, das Fenster für die Einreichung neuen Codes für den Kernel. In den nächsten Wochen geht es um die Konsolidierung der eingereichten Neuerungen.

Durchschnittliche Größe

Die Einreichungen für Kernel 5.0 sind mit rund 11.000 von der Anzahl her nicht rekordverdächtig, sondern eher Durchschnitt. Kernel 4.20 lag hier mit über 14.000 Änderungen eher im oberen Bereich. Auch statistisch sind keine besonderen Abweichungen vom Mittelwert zu beobachten.

Rund 50 Prozent entfallen auf Treiber, 20 Prozent sind
Architektur-Updates, 10 Prozent betreffen Werkzeuge und die restlichen 20 Prozent verteilen sich auf Netzwerk, Dateisysteme und Dokumentation.

EPYC Rome besser unterstützt

Unter den Neuerungen sind, wie gewohnt, viele Änderungen bei Prozessoren und Grafikkernen. Die Integration von AMDs CPU EPYC Rome wird weiter ausgebaut. Die bereits lang erwartete Unterstützung für AMD FreeSync wird ebenfalls eingeführt. Erstmals unterstützt wird auch der Raspberry Pi Touchscreen sowie das unter anderem vom im April erwarteten Linux-Smartphone Librem 5 verwendeten i.MX 8M-SoC.

Für Nvidias Turing-Architektur werden GeForce-RTX-Karten für den Gaming-Bereich initial unterstützt. Bei den Dateisystemen wird das virtuelle BinderFS implementiert. Binder ist der Kernel-Treiber für die Interprozess-Kommunikation bei Android.

Crypto Algorithmen ausgetauscht

Die aus Russland stammende Standard-Crypto-Hash-Funktion Streebog wurde in den Kernel aufgenommen. Während der umstrittene Verschlüsselungsalgorithmus Speck mit 4.20 entfernt wurde, kommt nun mit 5.0-rc1 Adiantum hinzu und soll Verschlüsselung auf Geräten mit wenig Ressourcen erleichtern.

Das sind nur einige der Verbesserungen, mit denen Linux 5.0 aufwarten wird, wenn Ende Februar oder Anfang März die stabile Version freigegeben wird.

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