Systemd-oomd räumt den Speicher auf

Bild: Digital Ocean | Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

Das Kürzel OOM steht für Out-of-Memory und beschreibt eine Situation, in der dem System der Arbeitsspeicher ausgeht. Dann wird zunächst, soweit vorhanden, der viel langsamere Swap belegt. Ist dieser nicht vorhanden oder bereits voll belegt, verlangsamt sich das System immer mehr, bis ein Arbeiten fast nicht mehr möglich ist.

Kernel reagiert erst spät

An diesem Punkt greift recht spät der im Kernel eingebaute OOM-Killer ein und beendet gewaltsam einen oder mehrere Prozesse, um Speicher freizugeben. Eine solche Situation ist nicht unbedingt die Folge von zu wenig RAM, sondern kann unter anderem auch durch Speicherlecks verursacht werden.

OOMD als Open Source

Facebook hat für seine Server ein Werkzeug entwickelt, um solche Situationen besser zu handhaben als dies der OOM-Killer im Kernel zu leisten vermag. Vor allem kritisierte Facebook das der Kernel oft zu spät reagiert. Vor zwei Jahren hat Facebook seinen OOM-Daemon als Open Source freigegeben.

War dieser zunächst auf Server zugeschnitten, so hat Facebook den OOMD seither auch für Desktops angepasst. Distributionen wie etwa Fedora 32 oder Clear Linux haben zudem in letzter Zeit die User-Space-Variante EarlyOOM paketiert und aktiviert, um schneller Speicher freizugeben als dies der Kernel tut.

Systemd-oomd angekündigt

Zum Jahresbeginn erklärte dann Systemd-Entwickler Lennart Poettering, dass er mit Facebook zusammenarbeite, um deren Lösung in Systemd zu integrieren. Derzeit steht zwar erst Systemd 246 zur baldigen Veröffentlichung an, aber danach soll der Code zu systemd-oomd eingebracht werden, um genug Zeit zum Testen bis zur geplanten Veröffentlichung mit Systemd 247 zu haben. Derzeit fehlt noch die Möglichkeit für den Anwender, einen Schwellenwert zu definieren.

Fedora zeigt bereits Interesse

Das Verhalten soll künftig über die Konfigurationsdatei oomd.conf gesteuert werden. Systemd-oomd überwacht den Speicherbedarf von Cgroups und greift bei Bedarf mit dem Abschießen von Prozessen ein. Fedora hat bereits Interesse an der Verwendung von systemd-oomd geäußert, sobald es offiziell verfügbar ist.

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