Debian: FAI 6.0 fertiggestellt

FAI steht für Fully Automatic Installation und ist ein Werkzeug für die unbeaufsichtigte Bereitstellung von Linux auf mehreren Rechnern. Das schließt neben der Installation auch die Konfiguration und Verwaltung ein. Das Projekt entstand bereits im Jahre 1999 an der Universität Köln. Es wird z. B. vom Notebook-Hersteller Tuxedo als WebFAI zur Installation von Linux auf deren Geräten genutzt und den Kunden zur Verfügung gestellt. Die Stadt München nutzte FAI zur Bereitstellung von Linux im Rahmen des Limux-Projekts.

Auch virtuell

Fai ermöglicht die Bereitstellung sowohl auf echter Hardware als auch in virtuellen Umgebungen mit KVM, XEN oder VirtualBox und V-Server, auch mit Software-RAID und LVM. Dabei darf die Hardware unterschiedlich ausgestattet sein. Zudem erlaubt es die Erstellung von benutzerdefinierten Festplatten-Images für OpenStack, KVM, VirtualBox, VMware, Azure, EC2 und GCE. FAI ist Teil des Debian-Projekts, installiert unter anderem aber auch Ubuntu, Rocky Linux, CentOS, RHEL und SUSE.

Jetzt hat Debian-Entwickler Thomas Lange FAI 6.0 mit folgenden neuen Funktionen freigegeben:

  • das Partitionierungswerkzeug unterstützt nun Partitions-Labels mit GPT
  • Unterstützung von Partitions-Labels und Partitions-UUIDs in /etc/fstab
  • Unterstützung für Alpine Linux und Arch Linux Paketmanager in install_packages
  • Unterstützung für Ubuntu 22.04 und Rocky Linux 9
  • Unterstützung für NVme-Geräte in fai-kvm hinzugefügt
  • SSH-Schlüssel für Root-Fernzugriff mit Klassen hinzugefügt
  • Unterstützung für die Release-Spezifikation in package_config über release=<name> hinzugefügt

In Debian 12 enthalten

Auch wenn FAI 6.0 erst in Debian 12 »Bookworm« enthalten sein wird, kann man es ohne Probleme auf einem Debian 11 »Bullseye« FAI Server installieren und ein nfsroot mit »Bookworm« erstellen. Die Kombination aus einem »Bullseye« FAI Server mit FAI 6.0 und einem »Bullseye« nfsroot sollte ebenfalls funktionieren.

Der FAI.me-Build-Service nutzt FAI 6.0 noch nicht, wird aber in Zukunft unterstützt. Damit kann man mittels eines Web-Service eigene angepasste Installationsmedien erzeuge, ohne die FAI Software auf dem eigenen Computer zu installieren. Aktualisierte Abbilder für FAI 6.0 stehen auf der Projektseite zum Download bereit.

Foto von Growtika Developer Marketing Agency auf Unsplash

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