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Meilenstein: FFmpeg 6.0

FFmpeg, die wohl wichtigste freie Sammlung von Programmbibliotheken und Tools im Bereich Multimedia, ist in der neuen Hauptversion FFmpeg 6.0 »Von Neumann« erschienen und ist dem Mathematiker John von Neumann gewidmet. Keine andere freie Software im Bereich von Aufnahme, Konvertierung und Wiedergabe von Multimedia-Inhalten wird so oft im Hintergrund verwendet wie FFmpeg und dabei viel zu wenig gewürdigt, wie Jean-Baptiste Kempf, einer der Entwickler in seinem Vortrag auf der Entwickler-Konferenz FOSDEM 2023 ausführt. Unter anderem arbeitet auch der bekannte Mediaplayer VLC, dessen Präsident Kempf ist, im Hintergrund mit FFmpeg.

AV1 Hardware-Dekodierung

Die wohl wichtigste Neuerung von FFmpeg 6.0 ist die Implementierung der Hardware-Dekodierung für GPUs von AMD, Nvidia und Intel mittels des freien Videdecoders AV1. Auch Videos im Web werden beschleunigt, da Browser wie Firefox und Chrome und deren Ableger die entsprechenden Bibliotheken verwenden werden. Zudem führt die neue Version Multithreading auf der Kommandozeile ein, was die Ausführung auf Mehrkern-CPUs beschleunigt. Künftig führt FFmpeg nun jeden Muxer in einem separaten Thread aus. Zu den neu unterstützten Decodern zählen Bonk, RKA, Radiance, SC-4, APAC, VQC, WavArc und einige ADPCM-Formate.

Release-Zyklus angepasst

Für die aktuelle Version wurde die unglaubliche Zahl von 220.000 Zeilen Assembler-Code von fast 200 Entwicklern hinzugefügt oder abgeändert, wie Kempf berichtet. Der Release-Zyklus wurde angepasst und verspricht nun eine neue Hauptversion jeweils zum Jahresbeginn. Hier ist mit ABI- und API-Breaks zu rechnen. Im Jahresverlauf folgen kleinere Veröffentlichungen. FFmpeg mit Langzeitunterstützung soll es alle zwei Jahre geben. Das Changelog führt alle Änderungen auf, das Download-Portal informiert zudem über die Versionen der einzelnen Bibliotheken.

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