Fedora und damit auch Red Hat haben einen der sperrigsten Installer da draußen im LinuxLand. Das gilt zumindest für Einsteiger und Anwender, die das Anaconda genannte Stück Software nur selten benutzen. Deshalb arbeiten die Entwickler seit fast drei Jahren an einem neuen Web-UI Installer.
Bereits für Fedora 39 und 41 geplant, scheint der neue webbasierte Installer nun mit Fedora 42 im Frühjahr 2025 mit der Workstation-Ausgabe ausgeliefert zu werden. Geplant ist eine schrittweise Einführung, wobei nach der Workstation-Installation Anaconda Web UI so erweitert wird, dass auch andere Desktop-Installationen möglich sind. Danach folgt die Anpassung für Serverinstallationen.
Cockpit und Patternfly
Der neue Installer nutzt Cockpit, eine grafische Oberfläche zur Serveradministration, als Grundlage, um künftig auch interaktive Installationen auf entfernten Rechnern aus dem Browser heraus zu ermöglichen. Das Standbein fürs Design heißt PatternFly und wird von Red Hat gesponsort und betreut.
Aufgabenorientierte Gestaltung
Die aufgabenorientierte Gestaltung, die an die Stelle des bisherigen, auch in der Netzwerktechnik verwendeten Hub-and-Spoke-Designs tritt, soll auch Anwendern, die nicht mit der Partitionierung von Festplatten vertraut sind, die Installation von Fedora erleichtern. Die neue Benutzerschnittstelle wurde zudem so gestaltet, dass sie für Nutzer mit Behinderungen besser zugänglich ist.
Bereit zum Testen
Der neue Installer befindet sich kurz vor der Fertigstellung der ersten Ausbaustufe. Ein Test-Image der Workstation-Edition auf der Basis von Rawhide erlaubt das Testen der Anaconda Web UI auf realer Hardware oder in einer VM. Detaillierte Informationen über das Prinzip und die Umsetzung des neuen Installers bietet das Fedora Magazine in einem aktuellen Beitrag.