Heute erschien Folge 24 des GnuLinuxNews-Podcasts (GLN), aufgenommen am 28. Juni 2022. In dieser Folge sprechen Ralf und Lioh darüber, ob eine Künstliche Intelligenz ein Bewusstsein haben kann, über den Stand der Massenüberwachung und die Auswege aus der Situation. Im Interview erzählen die Gewinner unseres letzten Programmierwettbewerbs über die Motivation und ihre Lösungen.
Der Podcast kann wie immer auf GNU/Linux.ch angehört, heruntergeladen oder über das Mikrofonsymbol oben rechts in der Leiste abonniert werden. Die Shownotes sind dort ebenfalls nachzulesen. Und nun viel Spaß beim Hören.

Hier noch der Link zu Ralfs Gedanken und den Kommentaren au Gnu/Linux.CH:
https://gnulinux.ch/zum-wochenende-die-gedanken-sind-frei
OT: Hier sind Philosophen unterwegs (positiv gemeint). Da brauche ich nicht auch noch meinen Senf (mache ich schon?) dazu zu geben.
Da soll doch mal einer sagen Linux User wären alle Nerds. Dabei haben wir doch so viel mehr zu bieten.
Die Analogie des Bewusstseins sollte man sich wie folgt vor Augen führen. Ein Computer berechnet lediglich arithmetische Rechenvorschriften. Diese könnte man mit viel Arbeit auch auf Papier durchführen. Wahrscheinlich würde man hier tausende Seiten nur für eine Rechensekunde runterschreiben. Angenommen man würde sich die Arbeit machen (di ganzen Matrizen für die KI-Berechnung von Hand machen), wo bliebe dann das Bewusstsein? Für mich der eindeutige Beweis, dass KI im aktuellen Stand nichts mit Bewusstsein zu tun hat.
Wenn das Bewusstsein aber doch durch die schnelle Informationsübertragung (die Impulse), also erst durch die schnelle Berechnung im PC entstehen würde, wäre es wahrscheinlich wenn überhaupt eine ganz andere Bewusstseinsform als unsere (ohne Hunger, Gefühle, Ängste, Triebe, …), denn unser Gehirn hat sich nach Jahrmillionen an die Natur angepasst (der genetische Teil zumindest), das kann man von KI-Modellen nicht behaupten, die sind nur eine graue Hülle. Ihnen fehlen Sinne, wie sehen, riechen, hören und eine Menge Informationen über die Welt (nur das was man ihnen eingegeben hat). Ihnen ist die Welt also fast gänzlich unbekannt (bis auf Millionen von Hundefotos z.B.. Die KI hat keine Sinnesnerven in den Beinen, Armen, … oder noch bildhafte Erinnerungen an alte Zeiten (Kindheit, …). Mindestens 99% was unser Bewusstsein überhaupt ausmacht, hat die KI schon per Definition nicht. Es wäre also eine Bewusstseinsform, welche mit unserer nicht in Ansätzen vergleichbar wäre. Vielleicht die einzige Gemeinsamkeit wäre, dass beide ein Zeitgefühl haben.
Den Fehler, dass man die KI bei den Bewusstseinsdiskussionen automatisch direkt zu sehr vermenschlicht, sollte man also nicht machen.
Stimmt.
Aber wenn man davon ausgeht, alle Informationen in unserem Nervensystem und deren Verarbeitung (theoretisch) vollständig erfassen zu können (ebenso der gesamten physischen Welt), wären wir nichts anderes als vorherbestimmte Maschinen (wie dann auch die gesamte Welt). Dann könnten ausreichend entwickelte künstliche Intelligenzen (theoretisch) auch all das leisten, was wir tun (und mehr). Wenn Du von einem „Bewusstsein“ als etwas Besonderem ausgehst, vielleicht sogar von einem freien Willen oder einer Seele, die nicht an Physisches geknüpft sind, ist die Welt entweder nicht mehr vorhersagbar (bei vollständiger Kenntnis aller physikalischen Eigenschaften), die Physik gilt also nicht mehr, oder jede nicht-physische Entscheidung muss die gesamte Welt entweder in viele Welten unterteilen (jede Sekunde ziemlich unzählig viele) oder jede solche Entscheidung redefiniert das gesamte Universum bis zum Anfang der Zeit, damit es eben zu genau diesem jetzigen Zustand kam.
Klingt für mich alles ziemlich unglaublich – was ist das Leben doch spannend! 🙂
Meine Ansicht zur Frage:
Kann künstliche Intelligenz Bewusstsein erlangen?
Es gibt kein Bewusstsein ohne Sein. Es ist das organische verletzliche Leben, das dem Denken und dem Bewusstsein seinen Sinn verleiht.
Eine Maschine kann lernen Aufsätze über den Tod zu schreiben. Aber alle getroffenen Aussagen werden für diese Maschine bedeutungslos bleiben.
Und wie man aus scheinbar auswegloser Lage seine Haut mit einer paradoxen Lösung rettet kann, wird für eine Maschine auch nie erstrebenswert sein.
Bewusstsein ist schlicht die falsche Analogie für das, was künstliche Schaltkreise hervorbringen können.
Wow, sehr gutes Statement (meine ich wirklich!).
Sehr treffende Worte. Sind das deine eigenen? Finde ich schon recht überlegt und tiefsinnig.
Gefällt mir gut. Danke