
Bereits seit rund 20 Jahren werden Versuche unternommen, freie Alternativen zur Groupware [wiki title=”Microsoft_Exchange_Server”]Microsoft Exchange Server[/wiki] zu entwickeln. Den Anfang machte 2005 [wiki title=”Zimbra”]Zimbra[/wiki], 2007 gefolgt von [wiki title=”Zarafa_(Software)”]Zarafa[/wiki], das seit 2017 nicht mehr weiterentwickelt und von [wiki base=”EN” title=”Kopano_(software)”]Kopano[/wiki] geforkt wurde.
Erst grammm, dann grommunio
grommunio ist im Februar 2021 als grammm gestartet und nannte sich im Juli in grommunio um. Der österreichische Bewerber für den Titel der besten freien Groupware unter Linux bietet die geräte- und betriebssystemunabhängige Verwaltung von Diensten und deren Daten wie E-Mail, Kontakte, Kalender, Chat, Videokonferenzen, File-Sharing und mehr in Echtzeit an. Laut der Webseite ist grommunio unter der AGPLv3 Lizenz veröffentlicht, ist skalierbar und soll höchsten Sicherheitsanforderungen gerecht werden. Dank seiner fortschrittlichen Architektur soll sich grommunio ohne großen Aufwand in bestehende Systeme integrieren lassen. Durch das integrierte Active Sync in Enterprise-Qualität sind die Daten auf allen Geräten in Echtzeit verfügbar.
Meet und Chat
Online-Konferenzen können mit grommunio Meet abgehalten werden, Einladungen dazu verschickt der Kalender. Zusätzlich ermöglicht ein Chat die interne Kommunikation der Mitarbeiter. Für die Geräteverwaltung steht das Mobile Device Management bereit. grommunio bietet zudem eine breite Palette von Schnittstellen und unterstützten Protokollen zur optimalen Integration in unterschiedliche Umgebungen. Zu den unterstützten E-Mail-Clients zählen etwa Windows Mail, Outlook, Android, Apple Mail/iOS, Thunderbird und andere. Es gibt Migrationshelfer für Exchange, Kopano und generische Protokolle wie POP3, IMAP, SMTP, CalDAV und CardDAV. Active Directory sorgt für die Synchronisation von Benutzerkonten.
Bis 5 Anwender kostenfrei
Auf dem Download-Server des Projekts stehen Abbilder als ISO und für Docker bereit. Außerdem ist eine Datei für VMware und ein Abbild für Raspberry Pi verfügbar. Mobile Apps für Meet und Chat sind ebenfalls verfügbar. Wer sich vorab ein Bild von den Möglichkeiten von grommunio machen möchte, kann dies über die bereitgestellte Demo tun. Die Community-Edition ist kostenlos und beinhaltet alle grommunio-Funktionen für bis zu fünf Benutzerkonten. Derzeit aktuell ist Version 2021-08-2. Für 6 und mehr Nutzer stehen verschiedene preislich gestaffelte Pläne bereit.

Dass man für mehr Funktionen mehr zahlen soll, kann ich nachvollziehen, aber dass einem das Mehr an Funktionen (Files) erst ab 50 Nutzern zur Verfügung steht, macht es doch für kleine Installationen deutlich weniger interessant.
Diese Aussage ist falsch. Files steht bereits ab 1 User zur Verfügung. Unterschied: Erst ab 50 User wird es im Rahmen der grommunio Business subscription supported. Zum Vergleich: Nextcloud z.B. bietet Support erst ab 100 User.
Ah, mein Fehler – ich hatte den Icon-Font nicht geladen und nur so weit gescrollt, dass ich einen Unterschied von Grün auf Blau gesehen habe; da dachte ich, Blau sei „geht nicht“ …
Ein Icon-Font zu verwenden, ist jedoch auch ein kleiner Fehler 😉
Das verstehe ich nicht. Wenn das die Community-Edition freie Software ist (AGPLv3 laut Artikel), dann wird doch der Source Code ausgeliefert und dann sollte es ein leichtes sein, die Beschränkung auf 5 Benutzerkonten aufzuheben. Wieso dann überhaupt eine Beschränkung einbauen?
Oder ist das so ein Modell, wo die Community-Binaries proprietär sind und nur ein Teil als freie Software und dieser ausschließlich als Code veröffentlicht wird?
grommunio ist 100% open source. https://github.com/grommunio . Die Beschränkung ist nicht unüblich: Red Hat z.B. ist 100% open source, Zugang zu Updates, etc. lediglich durch Subscription.
Grommunio, als Quasi-Fork von Kopano entstanden, sieht sehr vielversprechend aus und ich werde es so bald wie möglich testen.
Sehr schade ist jedoch, daß zwar mit dem aktuellen Release Debian-Pakete versprochen wurden, es aber kein richtiges apt-Repository gibt.
Und Fragen dazu in der Grommunio-Community (und via Twitter) werden schlichtweg ignoriert.
Das fühlt sich nicht gut an…
Zunächst: Viel Freude mit grommunio!
Debian: https://community.grommunio.com/d/182-solved-debian-11-repository/8
Korrektur: Während Teile von Kopano Einzug gefunden haben, sind wesentliche Bestandteile kein Fork. gromox, admin und einiges mehr haben mit Kopano nichts zu tun. Da Kopano auf keine Kollaborationsanfragen beantwortete war ein Fork nicht zu vermeiden.
Danke für den Link! Die Antwort mit dem Repository ist aber auch recht neu, die hatte ich noch nicht gesehen 🙂 (Und die Fragen stehen seit fast zwei Wochen drin)
Daß einige Teile Neuentwicklungen sind meinte ich mit “Quasi”-Fork 🙂
Muss man leider so sagen, aber Exchange ist eines von wenigen guten MS-Produkten, da kommt bislang nicht viel ran. Am ehesten noch iRedMail.
Aber alles was mit ActiveSync zu tun hat in iRedMail wird doch durch SOGo Groupware bereit gestellt.
iRedMail ist doch nur ein Marketingname für das Gesamtpaket.
Im Prinzip könnten das dann auch Zentyal oder andere Serverlösungen, die SOGo integrieren.
Leider gibt es keine Notizen unter SOGo….
Das Problem ist meistens die ActiveSync Komponente einer Groupware.
SOGo hat so was gut integriert und Zarafa auch.
Von Zarafa stammt übrigens das quelloffene z-push , was dann später auch von Kopano verwendet wurde.
Edit: Theoretisch könntest Du z-push so konfigurieren, dass es mit Nextcloud synchronisiert und Du hast dann ne Nextcloud mit ActiveSync. Du musst nur die richtigen backends für z-push an den Start bringen (caddav,caldav, imap).
Danke für den Input mit z-Push!
Die Projekte, die Alternantiven zum Exchange-Server sein wollen sind nicht mehr zu zählen und die Projektleichen auf diesem Weg ebenfalls.
Leider.
Ist ihnen eine Alternative bekannt, die direkt, ohne Plugin oder Einschränkungen MAPI/RPC und/oder MAPI/HTTP z.B. mit Microsoft Outlook unterstützt? Das ist ein wesentlicher Unterschied.