Haiku wird weiter auf RISC-V portiert

Haiku, ein quelloffener und binär­kompatibler Nachbau von BeOS, der seit 2001 in Entwicklung ist und derzeit in der Beta-Phase steckt (Beta 3 steht bevor), wird seit einiger Zeit auf RISC-V 64-Bit portiert. Die Arbeiten begannen, wie derzeit in den Haiku-News zu lesen ist, im April, als sich Haiku-Entwickler Alexander von Gluck (kallisti5) das RISC-V-Board HiFive Unmatched der Firma SiFive bestellte, das auf dem Freedom U740 SoC basiert und das erste RISC-V-Board ist, das sowohl über PCIe Gen 3 als auch über Gigabit Ethernet und USB 3.2 Gen 1 sowie zwei M.2-Slots verfügt.

Virtualisiert

Schnell machte von Gluck Fortschritte beim Bootloader und dem Speichermanagement. Vor rund zwei Monaten gesellte sich Haiku-Entwickler X512 dazu und begann die Umsetzung von RISC-V auf Haiku mit der Portierung des kleinen Emulators TinyEmu auf Haiku. Er schrieb ein minimales Betriebssystem und andere Werkzeuge, um die Plattform zu erlernen. Dann brachte er Haiku in TinyEmu zum Laufen, erreichte volle GUI-Unterstützung und brachte einige Systemprogramme wie den Dateimanager und zudem Tastatur und Maus zum Laufen. Dann setzte er die Arbeit in QEMU fort, das echte Hardware besser emuliert als TinyEmu. Bis dahin fand alle Arbeit auf einem x86-Computer. Den Weg dorthin hat er im Haiku-Forum ausführlich beschrieben.

Reale Hardware

Um die Arbeit fortsetzen zu können, fragte die Community bei der Schirmorganisation Haiku Inc. an, ob man X512 das rund 680 USD teure SiFive HiFive Unmatched finanzieren würde. Dem Wunsch wurde stattgegeben und, um die Sache gerecht zu gestalten, erhielt von Gluck rückwirkend sein Board ebenfalls erstattet. Nun kann die Portierung auf realer Hardware weiter geben. Einige Forenmitglieder sehen bereits RISC-V-basierte Hardware mit Haiku als Betriebssystem am Horizont. Möge ihre Vision in Erfüllung gehen!

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