Wer noch alte iPads aus der Zeit um 2013 oder 2014 in der Schublade hat, bitte nicht wegwerfen. Demnächst könnte darauf Linux laufen. Das ist das Ziel von zwei Entwicklern, die dazu das auf Alpine Linux basierte postmarketOS einsetzen wollen, wie Ars Technica berichtet.
Linux 5.18 bootet
Die Entwickler Konrad Dybcio und Markuss Broks teilen auf Twitter mit, dass Linux 5.18 bereits auf einigen Geräten mit den ARM-SoCs A7 und A8 bootet. Anhand des auf Twitter verwendeten Hashtags #checkm8
ist davon auszugehen, dass für den Jailbreak der gleichnamige Bootrom-Exploit aus dem Jahr 2019 verwendet wurde. Die bisher erfolgreich getesteten Geräte umfassen iPad Air und iPad Air 2 sowie einige Generationen des iPad mini. Die Entwickler gehen aber davon aus, dass Linux auf allen Geräten mit A7- und A8-SoC laufen wird, was dann unter anderem auch das iPhone 5S und den smarten Lautsprecher Homepod einschließt.
Auf GitHub haben die Entwickler eine Sammlung von ADT-Daten (Apple Device Tree) begonnen, die für den Zugang zu den Geräten benötigt werden. Wer also entsprechende Geräte sein Eigen nennt, kann diese Daten dort hinterlegen und so den Entwicklern helfen.
Early Days
Zurzeit steht das Projekt noch am Anfang, der Bootprozess kann das Dateisystem nicht einhängen, USB oder Bluetooth funktionieren noch nicht. Was dazu fehlt, ist ein Treiber für die Clock Gates in den SoCs, der derzeit lediglich für das Projekt Asahi Linux für den Apple M1 verfügbar ist. Weitere Herausforderungen sind unter anderem Audio, Netzwerk und Grafikbeschleunigung. Die Entwickler hoffen darauf, dass die kürzlich erzielten Fortschritte weitere Entwickler anlocken, die zum Projekt beitragen.
Die Geräte mit A7- und A8-SoCs sind zwar schon einige Jahre auf dem Markt, können aber von der Leistung her immer noch an einem Raspberry Pi 4 vorbeiziehen. Somit können sie hoffentlich bald ihre Schublade verlassen und ähnliche Aufgaben wie der RasPi übernehmen.