Als Microsoft 2018 GitHub erwarb, wurde die Firma gleichzeitig auch Entwickler des von GitHub entwickelten Editors Atom. Da Microsoft aber bereits VS Code besitzt, wurde im Sommer 2022 verkündet, dass Atom zum 15. Dezember eingestellt wird.
Schwieriges Erbe
Wie üblich, wenn ein Open-Source-Projekt erfolgreich ist und über einen längeren Zeitraum genügend Nutzer hat, ist die Chance für einen Fork hoch. So geschehen auch in diesem Fall. Das Community-Projekt in der Nachfolge von Atom heißt Pulsar. Einerseits ein schwieriges Erbe, da als Ballast Electron mitgeschleppt wird. Andererseits besteht die Chance, dass Pulsar über Atom hinauswächst. Zumindest ist das der Plan der Entwickler, die derzeit auf GitHub mit einem beeindruckenden Tempo zur Sache gehen.
Das Projekt ist noch sehr jung, die Entwickler arbeiten an einer Reihe von Bereichen des gesamten Projekts. Dazu gehören die Website, das Paket-Repository, der GitHub-Auftritt ebenso wie der Editor selbst.
Downloads und Veröffentlichungen
Bisher gibt es deshalb noch keine stabile Version, aber Binärpakete aus der Continuous Integration (CI), die laut Angaben der Entwickler für die meisten Anwender funktionieren. Es stehen Pakete für macOS, Windows und Linux bereit. Letztere gibt es für DEB und RPM sowie als AppImage und als Tarball. Später soll es auch Distributions-spezifische Pakete geben. Derzeit unterstützt Pulsar noch keine automatischen Updates. Das bedeutet, dass neue Versionen über die Cirrus CI oder die Download-Links hier auf der Website bezogen werden müssen. Das ehemals Closed-Source-Paket-Repository Atom.io mit Tausenden von Beiträgen der Community wurde durch ein offenes Repository ersetzt, sodass die Benutzer weiterhin die Möglichkeit haben, Pakete herunterzuladen.
Dokumentation im Fokus
Neben einer ausgeprägten Hackability und dem Pulsar Package Manager ist die Dokumentation ein wichtiges Anliegen der Community, sie soll weiter ausgebaut werden. Kernkomponenten wie Electron und Node.js sollen künftig den aktuellen Versionen entsprechen, damit neue Funktionen und Bibliotheken genutzt und hinzugefügt werden können. Pulsar scheint alles in allem ein vielversprechendes Projekt zu sein, das dem Editor neben den alten auch neue Nutzer zuführen könnte.