Bereits des Öfteren in der Geschichte von Ubuntu gab es Gerüchte um ein Rolling Release der Distribution. Offiziell blieben es aber immer nur Gerüchte. 2020 stellte Martin Wimpress, damals Leiter der Desktop-Sparte von Canonical, in seinem Podcast das als Hobby entstandene Tool Rolling Rhyno vor, das einen Daily Build von Ubuntu in ein Rolling Release umwandelt, das dann dem devel
-Zweig folgt.
Rolling Rhino Remix
Eine eigenständige Distribution von Ubuntu als Rolling Release stellten im Frühjahr ein paar junge Entwickler unter dem Namen Rolling Rhino Remix vor. Dabei installiert das Image ein normales Ubuntu, dann werden per Befehl die Quellen geändert, sodass Aktualisierungen künftig über den devel-
Zweig erfolgen. Diese Distribution wird nun nach einem letzten, mit drei Monaten Support versehenen Release im November zugunsten eines erweiterten Konzepts eingestellt.
Das berichten die Entwickler unter dem Titel Rolling Forward auf ihrer Webseite. Sie zeigen sich überrascht vom Erfolg des Projekts und dessen Stabilität, das als Hobby begann und als Proof-of-Concept gedacht war. Es habe seinen Zweck auf jeden Fall erfüllt, da man bei Canonical laut Ken Vandine, dem Engineering Manager für den Ubuntu Desktop wieder ernsthaft über ein potenzielles Rolling Release mit einer LTS-Basis mit rollenden Kerneln als Snap, Treibern, Userspace und Apps nachdenke. Einen Prototyp gibt es bereits.
Rhino Linux
Die Macher von Rolling Rhino Remix ziehen aber weiter und kündigen ihr neues Projekt namens Rhino Linux an. Rolling Release mit Ubuntu als Basis, wie gehabt. Als Desktop soll ein leicht angepasstes Xfce dienen. Paketinstallationen und Aktualisierungen sollen von Pacstall durchgeführt werden, einem vom Arch Linux AUR inspirierten Paketmanager. Die neue Distribution soll im nächsten Jahr erstmals erscheinen. Wer die Entwicklung näher verfolgen oder beitragen möchte, kann dies auf Discord tun.