Während die Zukunft von Twitter zunehmend ungewiss erscheint, prosperiert der im Fediverse angesiedelte Kurznachrichtendienst wie nie zuvor. Das dezentrale und föderale Netzwerk verfügte am 12. November über 6.63 Millionen Accounts und somit über einen Zuwachs von mehr als einer Million seit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk und dem darauf folgenden Chaos.
Der schnelle und in dieser Form nicht erwartete Zuwachs hat so einige Mastodon-Instanzen wie etwa der Haupt-Instanz mastodon.social Kapazitätsprobleme beschert. Da kommt es nicht ungelegen, dass Browser-Hersteller Vivaldi gestern angekündigt hat, eine eigene Instanz des Kurznachrichtendiensts gestartet zu haben.
Vivaldi Social
Die Instanz hört auf den Namen Vivaldi Social und stellt zusätzliche Serverkapazität bereit, die andere Instanzen entlasten kann. Die Server stehen in Island und entsprechen EU-Datenschutzbestimmungen. Nutzer des Vivaldi-Browsers, die bereits über einen Account verfügen, können sich mit ihren Zugangsdaten bei Vivaldi Social anmelden. Wer noch keinen hat, kann sich auf vivaldi.net einen solchen einrichten.
Dezentral und ungefiltert
Mastodon ist ein dem Fediverse angeschlossenes soziales Netz, das auf unabhängigen Servern gehostet wird, die alle über ActivityPub, ein dezentrales Protokoll für soziale Netzwerke miteinander kommunizieren können. Dabei gibt es keine Gewichtung der Inhalte durch Algorithmen, wie das bei Twitter der Fall ist. Man tauscht sich direkt mit den Leuten aus, denen man folgt. Die Beiträge erscheinen ungefiltert in umgekehrter chronologischer Reihenfolge. Auch gezielte Werbung gibt es auf Mastodon nicht.
In einem Interview mit Vivaldi-Gründer und CEO Jon von Tetzchner auf der Webseite Forbes lies Tezchner durchblicken, es würde ihn nicht überraschen, wenn Vivaldi einen direkten Zugang zu Mastodon in den Browser einbauen würde, der neben vielen anderen Funktionen bereits über einen E-Mail-Client und einen RSS-Feed-Reader verfügt.