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Zeitplan für Ubuntu 26.04 LTS »Resolute Raccoon«

Canonical hat Einzelheiten zu seiner nächsten Langzeitversion Ubuntu 26.04 LTS bekannt gegeben. Bereits bekannt war der Codename »Resolute Raccoon«, jetzt ist auch klar, wann der Waschbär erscheint.

Welcher Kernel?

Als Datum für die stabile Veröffentlichung wurde jetzt der 23. April 2026 bekannt gegeben, die Beta-Version soll am 26. März bereitstehen. Mit welchem Kernel Ubuntu 26.04 LTS ausgeliefert wird, entscheidet sich am 9. April, dem Tag des Kernel Freeze. Derzeit werden die Daily Builds mit Linux 6.17 ausgeliefert, Kandidaten für die stabile Veröffentlichung sind Linux 6.18 LTS oder, wenn Canonical seiner vor 15 Monaten eingeschlagenen Linie auch für LTS treu bleibt, Linux 6.20. Als Desktop-Umgebung wird GNOME 50 erwartet.

Die seit Mai 2025 veröffentlichten monatlichen Snapshot-Releases sollen als kuratierte, testbare Meilensteine des Entwicklungszweigs von November 2025 bis zum Beta-Release im März 2026 fortgeführt werden. Feste Zeitpunkte dafür gibt es nicht, die Snapshots erscheinen üblicherweise gegen Ende eines jeden Monats.

Mögliche Features

Für klar definierte Entwicklungsziele ist es noch etwas zu früh, aber einige Punkte sind bereits absehbar. Snaps sollen, ähnlich wie Flatpaks einen Permission Prompting-Dialog erhalten, über den Anwendungen beim Anwender um bestimmte Zugriffsrechte bitten. Sicherlich wird weiter an den mit 25.10 eingeführten Rust-Tools gearbeitet. Auch die Verschlüsselung per TPM wird vermutlich weitere Entwicklung erfahren.

GNOME 50

Auch für den GNOME-Desktop sind Entwicklungsziele absehbar, aber nicht in Stein gemeißelt. GNOME 50 soll systemd als verpflichtende Abhängigkeit haben, was eine engere Verzahnung mit systemd-Services wie userdb für Multi-Seat- und Remote-Log-in-Szenarien bedeutet. Der bisherige eingebaute Dienste-Manager von gnome-session wurde bereits mit GNOME 49 entfernt, da systemd ihn ersetzt. Weitere potenzielle Ziele sind UI-Verbesserungen, etwa Dash-to-Dock als Standard, visuelle Effekte wie Milchglas-Hintergründe sowie ein Update diverser GNOME-Anwendungen.

Wer die Entwicklung von Ubuntu 26.04 LTS mitverfolgen möchte: Daily Builds werden seit rund zwei Wochen zum Download angeboten. Abbilder, die die automatisierten Tests bestanden haben, liegen im Verzeichnis current und sind am ehesten für einen einen ersten Blick geeignet.

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8 Kommentare

  1. “UI-Verbesserungen, etwa Dash-to-Dock als Standard” – schon irgendwie peinlich für die Gnome Entwickler.
    Ich finde es ja etwas schade, dass z.Z. so viele Linux Distributionen versuchen Windows Nutzer (Gamer) abzuholen mit dem KDE Plasma Desktop. Ich glaube, tatsächlich wäre Gnome für viele einfacher und besser, aber zwei/drei fast essentielle Konfigurationsmöglichkeiten sind nur über Erweiterungen erreichbar, von denen ein normaler Computernutzer eher nicht weiß.

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    1. GNOME ist halt ein nahezu featureloser Desktop, den installiere ich auf Thin Clients in der Firma, dafür ist er super. Wer von Windows kommt, braucht kein neues Bedienkonzept zu lernen, wenn er KDE nimmt. Das ist ähnlich wie Windows, mit deutlich mehr Funktionen – es macht schon Sinn, dass “Gaming”-Distros KDE nehmen.

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      1. Ich kann das nur bestätigen … War selbst bis zum Beginn des ersten Corona-Lockdowns Windows-User und stieg dann endlich um. Bei der vorherigen Recherche war KDE für mich der einfachste Weg zum Umstieg und das sehe ich auch heute noch so.
        GNOME sieht für mich bis heute irgendwie Mac-like aus und hat einfach zu wenig an Optionen.
        Die anderen, mir heute durchaus bekannten, Desktops hatte ich damals nicht wirklich auf dem Schirm (wobei mir Xfce auch damals so gar nicht zusagte), und heute bereue ich KDE als meinen Desktop nicht eine einzige Sekunde.
        Das ist meine ganz persönliche Meinung, ich erhebe null Anspruch auf Allgemeingültigkeit oder Deutungshohheit!

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        1. > wobei mir Xfce auch damals so gar nicht zusagte

          Ich benutze Xfce seit 2017. Aber es stimmt, dass Xfce standardmäßig etwas seltsam wirken kann. Nur in einigen Distributionen (wie Xubuntu, openSUSE) ist Xfce standardmäßig gut und erfordert nur minimale Einstellungen.

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    2. Vor ein paar Tagen habe Dash-to-Dock auf meinem System testweise mal deaktiviert, nachdem ich das sonst schon immer genutzt habe. Das geht schon. Man muss sich etwas umgewöhnen und ist dann vermutlich nicht weniger produktiv unterwegs, aber man muss sich darauf einlassen. Trotzdem fände ich es durchaus auch sinnvoll, wenn GNOME standardmäßig mit einem ganz simplen Dock käme.

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      1. Ich bin auch ohne Dash to Dock unterwegs. Versuch’s mal mit „Hot Edge“ zusätzlich. Das aktiviert die Übersicht/Dash, wenn man den Mauszeiger an den unteren Bildschirmrand drückt. Ist so eingestellt, dass es – zumindest bei mir bisher – nie aus Versehen passiert und erleichtert meines Erachtens den Workflow erheblich! Das sollte unter GNOME standardmäßig statt eines Docks aktiviert sein, finde ich.

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        1. Werde ich mal ausprobieren und eventuell als Backup behalten, auch wenn das nicht das eigentliche Ziel der Maßnahme war.
          Mir ging es eher darum, GNOME mal so zu testen, wie es von den Entwicklern vorgesehen ist.

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    3. Mein Tipp: Dash-to-Dock deaktivieren und stattdessen die Erweiterung „Hot Edge“ benutzen. Das ist so gut und naheliegend, dass ich nicht verstehe, warum das nicht der Standard unter Gnome ist. Meines Erachtens auch unter Ubuntu die bessere Alternative als das Ubuntu-Dock.

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