Mozillas Facebook Container verbessert die Privatsphäre

Mozilla Facebook-Container
Quelle: Mozilla

 

Angesichts der Nachrichten über das millionenfache Abgreifen von Daten von Facebook durch die Firma Cambridge Analytica hat Mozilla eine seit Jahren in der Entwicklung befindliche Technik aufgegriffen und, beschleunigt durch die Ereignisse, ein neues Add-on veröffentlicht, dass auf den Namen Facebook Container hört. Es basiert auf der Entwicklung der bereits länger verfügbaren Erweiterung Firefox Multi-Account Containers und soll das Tracking der Anwender von Firefox beim Besuch von Facebook verhindern.

Weniger Tracking von Facebook

In einem Beitrag im Mozilla-Blog schreibt Firefox Vice President Nick Nguyen, es sei heute für den Anwender kaum noch zu verstehen, wie technisch komplex Imperien wie Facebook, Google und andere mit den Informationen handeln, die sie über uns im Internet abgreifen. Die Seiten, die wir im Internet besuchen, sagen viel über uns aus. Per Tracking können Anbieter ableiten, wo wir leben, welche Hobbys wir nachgehen und welcher politischen Überzeugung wir den Vorrang geben. Die per Tracking gewonnenen Daten werden mit unseren sozialen Profilen verknüpft und an Dritte verkauft oder einfach entwendet, wie im jüngsten Fall. Facebook verfügt über ein Netzwerk von Trackern auf verschiedenen Websites, die genau diesen Fall begünstigen.

Weniger Verknüpfung von Daten

Facebook Container isoliert die Facebook-Identität des Anwenders vom Rest seiner Web-Aktivitäten. Facebook kann damit weiterhin normal genutzt werden. Der Unterschied ist, dass es für Facebook viel schwieriger ist, die während der Facebook-Sitzungen gesammelten Informationen zu nutzen, um maßgeschneiderte Werbung und andere gezielte Nachrichten zu versenden. Mozilla betont, die Erweiterung richte sich nicht gegen Facebook, denn viele Nutzer von Firefox würden Nutzen aus Facebook ziehen. Es versuche, dem Anwender mehr Kontrolle über seine Daten zu geben.  Zum Schluss verlinkt Nguyen noch zu einer Seite der Electronic Frontier Foundation (EFF), die gute Tipps für mehr Privatspäre im Zusammenhang mit Facebook bietet.

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Keine Cookies

Nach der Installation der Erweiterung werden zunächst die Facebook-Cookies gelöscht und der Anwender von Facebook abgemeldet. Beim nächsten Besuch von Facebook wird der Dienst in einem neuen blauen Browser-Tab, einem sogenannten »Container-Tab« geöffnet. Auf diesem Tab kann sich der Anwender bei Facebook einloggen und es wie gewohnt nutzen. Wird auf einen Nicht-Facebook-Link geklickt oder zu einer Nicht-Facebook-Website in der URL-Leiste navigiert, werden diese Seiten außerhalb des Containers geladen. Ein Klick auf Facebook-Share-Buttons in anderen Tabs lädt diese in den Facebook-Container. Beim Benutzen dieser Schaltflächen werden üblicherweise  Informationen über die Website, auf der sie geklickt wurden, als Referrer an Facebook gesendet.

Anders als gewohnt

Werden Facebook-Anmeldeinformationen verwendet, um bei einem anderen Dienst ein Konto zu erstellen oder mit Facebook-Anmeldeinformationen anzumelden, kann es sein, dass der Container das unterbindet. Da der Anwender im Container-Tab bei Facebook angemeldet ist, funktionieren auch eingebettete Facebook-Kommentare und Like-Buttons in Tabs außerhalb des Facebook-Container-Tabs nicht. Dadurch wird verhindert, dass Facebook Informationen über Ihre Aktivitäten auf externen Webseiten außerhalb von Facebook mit Ihrer Facebook-Identität verknüpft.

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