OpenMandriva Lx 4.0 erschienen

OpenMandriva Lx (OMLx) ist ursprünglich ein Abkömmling von [wiki title=”Mandriva_Linux”]Mandriva Linux[/wiki]. OpenMandriva wurde im Mai 2012 gestartet, nachdem die französische Firma Mandriva S.A. nur knapp einem Bankrott entgangen war.

Der neue Mehrheitseigner Jean-Manuel Croset übergab daraufhin die Kontrolle über Mandriva Linux an eine unabhängige Organisation, die seitdem die weitere Entwicklung der Distribution leistet. Die erste stabile Version OpenMandriva Lx 2013 »Oxygen« wurde Ende 2013 veröffentlicht.

Was lange währt…

Auf die Veröffentlichung der aktuellen Version OpenMandriva Lx 4.0 »Nitrogen« mussten die Anwender lange warten. Bereits vor fast einem Jahr wurde seitens der Entwickler die baldige Verfügbarkeit signalisiert. Nun ist es aber soweit und das fertige Produkt steht zum Download bereit.

Plasma Desktop 5.15.5

OpenMandriva setzt auf KDE Plasma als Desktop und liefert mit Lx 4.0 Plasma 5.15.5, Frameworks 5.58 und Applications 19.04.2 aus, alles gebaut mit Qt 5.12.3. Als alternative Desktop-Umgebungen stehen LXQt 0.13.0 und Lumina 1.4.0 bereit. LibreOffice 6.2.4 verfügt über Plasma-Integration.

Aktuelle Zutaten

Das Grundgerüst von OMLx 4.0 besteht aus Kernel 5.1.9, Systemd 242, Xorg 1.20.4, und Mesa 19.1.0. Standard-Browser ist Falkon aus dem KDE-Projekt, der früher als Qupzilla unabhängig entwickelt wurde.

Firefox ist zusätzlich in Version 66.0.5 dabei. Als Installer kommt Calamares 3.2.7 zum Zug, der am Ende der Installation alle nicht verwendeten Sprachen löscht und somit bei System-Upgrades viel Zeit spart.

Die C/C++ Toolchain bringt clang 8.0, glibc 2.29 und binutils 2.32 mit, Python steht bei Version 3.7.3, der Java-Stack ist mit OpenJDK 12 vertreten. OMLx 4.0 ist komplett mit LLVM/clang kompiliert.

Neue Komponenten

Neuzugänge in OMLx 4.0 sind das OpenMandriva Control Center sowie das OpenMandriva Repository Management Tool. Zudem geht die Distribution aus technischen Gründen zurück auf RPM 4. Für das Paketmanagement bekommt DNF den Vorzug vor urpmi.

Auch für AMD und ARM

OpenMandriva Lx 4.0 wird nicht nur die X86-Plattform bedienen, sondern auch für ARM64 und ARM v7 verfügbar sein und damit auf vielen eingebetteten Geräten installierbar sein. Die Entwickler arbeiten zudem an einer Portierung auf die Open-Source-RISC-V-Plattform, die aber noch nicht fertig ist. Neu ist auch eine optimierte Version speziell für moderne AMD-Prozessoren wie Ryzen, ThreadRipper und EPYC, die ich im Download allerdings noch nicht entdecken konnte.

Alle weiteren Änderungen können der Ankündigung und den Release Notes entnommen werden, ein Download ist derzeit nur auf SourceForge möglich. Ein Link auf Torrents führt fälschlicherweise auch dorthin. Die Spiegelserver sind noch nicht auf OpenMandriva Lx 4.0 aktualisiert, was sich vermutlich im Tagesverlauf ändern wird.

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