PinePhone »Brave Heart« in Auslieferung

Umweltfreundlich verpackt

Ab dem 17. Januar wird die erste Charge des PinePhone, »Brave Heart« getauft, an die Vorbesteller ausgeliefert. Die Auslieferung an den Versender Asendia wird ein paar Tage in Anspruch nehmen, sodass ich mit der Ankunft gegen Anfang Februar rechne. Der Versandweg selbst braucht 10 – 14 Tage.

Zum Glück für die Vorbesteller werden die Geräte noch vor dem chinesischen Neujahrsfest verschickt, das dieses Jahr am 25. Januar beginnt und bei dem in China traditionell für mindestens zwei Wochen fast alle Räder stillstehen.

Was ist im Paket?

In einem aktuellen Blogpost beschreibt Community-Manager Lukasz Erecinski, was im Paket drin sein wird. Neben einer Kurzbeschreibung und dem Gerät selbst ist lediglich ein qualitativ hochwertiges USB-C-Kabel in der aus Recycling-Materialien gefertigten Box. Auf die Beigabe eines USB-PD-Ladegeräts wurde angesichts der minimalen Gewinnspanne beim PinePhone verzichtet. So etwas hat fast jeder in mehrfacher Ausführung zu Hause, da muss die elektronische Müllhalde nicht noch zusätzlich vergrößert werden. Gute Entscheidung!

Dezentes Branding

Das Branding mit dem Pine64-Logo fällt sehr dezent aus und ist zwischen Kamera und Blitzlicht platziert. Was das Betriebssystem angeht, so ist lediglich ein Test-Image vorinstalliert. Diese vorinstallierte Test-Suite läuft unter Linux – genauer gesagt postmarketOS – und ermöglicht es, einen automatisierten Test durchzuführen. Dieser läuft durch alle wichtigen Sensoren, Eingänge, Ausgänge und das Modem, falls eine SIM-Karte eingelegt ist. Falls nicht, wird das Modem einen Fehlercode ausgeben.

Das Branding im Inneren ist auffälliger als auf der Rückseite.

Selbst ist der Kunde

Darüber hinaus obliegt es bei »Brave Heart« dem Kunden, ein Betriebssystem seiner Wahl zu installieren. Das PinePhone-Wiki verweist auf mittlerweile sieben von der Community erstellte Betriebssysteme, die auf dem PinePhone laufen. Neben den bekannteren postmarketOS, Ubuntu Touch und Sailfish OS sind auch Nemo Mobile, Maemo Leste und LuneOS dabei. Auch die Linux-Distribution Manjaro hat einen Port für das PinePhone »Brave Heart« erstellt.

Qual der Wahl

Diese Betriebssysteme befinden sich alle in unterschiedlichen Stadien der Entwicklung. Du musst also selbst rausfinden, welches davon für deinen Anwendungszweck am ehesten geeignet ist. Am weitesten fortgeschritten sind zweifelsohne Sailfish OS und Ubuntu Touch. Das OS der Wahl sollte in dieser frühen Phase auf eine SD-Karte aufgespielt werden, von der das Gerät dann startet. Das macht das Testen einfacher als jedes Mal die integrierte eMMC zu flashen. Weitere Instruktionen bieten die jeweiligen Distributionen.

Librem 5 und PinePhone

Die große Auswahl an Betriebssystemen ist nicht nur für den Anwender interessant, sondern auch für die Entwickler-Communities, denen dadurch einige Tausend neue Anwender zufließen. Somit ergänzen sich die beiden derzeit lieferbaren Linux-Smartphones PinePhone und Librem 5 ideal. Beim L5 ist fast alles in einer Hand und man konzentriert sich auf das auf Debian und GNOME basierte PureOS als Betriebssystem.

Diese aufwendige Entwicklungsarbeit bei Hard- und Software hat ihren Preis. Pine64 setzt dagegen auf eigene bestehende Hardware-Designs und überlässt alles, was mit Software zu tun hat, der Community. Damit kann das PinePhone für 150 USD angeboten werden. In diesen Preis sind 10 USD Gewinn eingerechnet, die als Spende an die beteiligten Communities geht.

Warten auf den Paketboten

Ich werde über die Alltagstauglichkeit des PinePhone »Brave Heart« im Februar berichten. Die nächste Charge des Geräts soll im März vorbestellbar sein und im April ausgeliefert werden. Dieser Termin könnte sich um ein oder zwei Monate verzögern, sollte das noch zu bestimmende Standard-OS noch nicht reif zur Auslieferung sein.

Kurzer Überblick über einige Betriebssysteme für das PinePhone

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