Geburtstag: 8 Jahre KaOS

KaOS 2021.04

KaOS ist eine kleine, aber feine, von Grund auf gebaute Linux-Distribution, die sich ganz Qt und dem Plasma-Desktop von KDE verschrieben hat. KaOS funktioniert nach dem Rolling-Release-Prinzip und benutzt das Paketmanagement von Arch Linux.

Ein Anliegen von KaOS ist, seinen Anwendern immer die neueste KDE-Software anzubieten. So kommt dann auch die Jubiläumsausgabe zum 8. Geburtstag mit KDE Frameworks 5.81.0, Plasma 5.21.3 und KDE Gear 21.04.0. Alle Pakete sind mit Qt 5.15.2+ gebaut. Da Qt 5.15 Updates oder Wartung von The Qt Company nur noch für kommerzielle Kunden anbietet, hat KDE ein Patch-Set aufgelegt, das auch KaOS verwendet.

Dracut und KCP

Eine weitere Neuerung stellt die Verwendung von [wiki title=”Dracut_(initramfs)”]Dracut[/wiki] anstelle von Mkinitcpio bei der Erstellung der Initramfs für neue Kernel dar. Mkinitcpio hat seit mindestens zwei Jahren keinen Betreuer mehr und wird, wenn sich die Situation nicht ändert, in absehbarer Zeit fallen gelassen.

KCP, das Tool für KaOS Community Packages (ähnlich dem AUR bei Arch) wurde völlig überarbeitet. KCP bietet Benutzern die Möglichkeit, funktionierende PKGBUILDs und unterstützende Dateien an einem zentralen Ort einzureichen, sodass alle KaOS-Benutzer von der einfachen Erstellung von Paketen profitieren können, die in den offiziellen Repositories fehlen. KCP kann damit jetzt mehr an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden, indem die Konfigurationsdateien unter ~/.config/kcp/ bearbeitet werden, wie in der Ankündigung von KaOS 2021.04 nachzulesen ist.

Aktualisierte Pakete

Die neue KaOS-Version bedeutet das Ende der Unterstützung für Nvidia 340xx. Der Treiber musste bereits seit Linux 5.6 stark gepatcht werden, aber mit Linux 5.11 schlägt das Laden des Moduls SDDM komplett fehl. Als neue Anwendung ist unter anderem VSCodium hinzugekommen, außerdem wird JPEG XL unterstützt. Das Format kann künftig in Gwenview geöffnet werden.

Aktualisierte Pakete außerhalb der KDE-Software umfassen unter anderem GCC 10.3.0, Glibc 2.33, Binutils 2.36.1, Systemd 247.6, Git 2.30.1, LLVM/Clang 11.1.0, Protobuf 3.15, Poppler 21.04.0, Mesa 21.0.3, NetworkManager 1.30.4, ZSTD 1.4.9 sowie Samba 4.14.3.

Für KDE-Enthusiasten

An KaOS interessierte Anwender sollten sich zunächst mit der Idee hinter KaOS vertraut machen. Dort heißt es unter anderem: »So viel Software wie möglich verfügbar zu machen zählt nicht zu den Zielen von KaOS, die Softwarequellen werden immer klein bleiben und statt an der Quantität wird an der Qualität gearbeitet. Dieses Ziel macht auch klar, dass eine riesige Anwenderbasis nicht das ist, was anvisiert oder erwartet wird.« Das ergibt sich schon daraus, dass alle Pakete für KaOS stets neu vom kleinen Team gebaut werden und somit das Repository einschränken. Die Paketliste von KaOS umfasst derzeit 2.133 Pakete und kann auf der Webseite eingesehen werden.

Das rund 2,4 GByte große Abbild kann von der Webseite des Projekts heruntergeladen werden. Bestandsanwender aktualisieren ihre Installation mit sudo pacman -Syu.

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