Trennung

elementary OS lebt weiter

Vor einem knappen Monat wurde das Zerwürfnis zwischen den beiden Gründern von elementary OS, Danielle Foré und Cassidy James Blaede ziemlich öffentlich auf Twitter ausgetragen. Zu dem Streit war es vordergründig angesichts in Zeiten der Pandemie schrumpfender Einnahmen bei elementary.inc und dem Zwang zu Kürzungen gekommen. Die Distribution finanzierte sich unter anderem durch das Bezahlmodell »Pay what you want« beim Download der Abbilder und im App Center.

Öffentlich ausgetragen

Pandemie-bedingte Geldprobleme

Um das Projekt bei den zu zahlenden Gehältern zu entlasten, beschloss Blaede, der im Projekt fest angestellt war, sich wieder einen Job in der Industrie zu suchen, was ihm auch schnell gelang. Das schien aber Foré nicht zu gefallen, die Blaede aufforderte, das Projekt zu verlassen, wie er in einem Blogpost schreibt. Und kurz darauf wurden aus Freunden durch Anwälte vertretene gegnerische Parteien, denn wenn es um Geld geht, bleibt die Freundschaft meist auf der Strecke. Foré bot Auszahlung der Firmenanteile an, Blaede möchte nach Forés Aussagen aber seine Anteile und Stimmrecht behalten oder mit wesentlich mehr Geld abgefunden werden. Damals war unklar, wie sich diese unschöne Situation auflösen würde und ob die Distribution das übersteht.

Es geht weiter

Nun hat man sich einvernehmlich getrennt. Blaede wird seine Zeit in Flatpak, Flathub und GNOME investieren, während Foré elementary OS als Alleinunternehmerin weiterführt. Das erklärte sie gestern Abend in einem YouTube-Video. Das Video erweckt den Eindruck als sei es nicht nur um Geld gegangen, sondern auch um die Richtung, die das Unternehmen genommen hatte. Es gebe Lektionen zu lernen und das werde sie tun, so Foré. Das Projekt soll auf jeden Fall wieder näher an die Community heranrücken. Und die Entwicklung soll wieder mehr Spaß machen.

Verhaltenes Release

Die kommende Ausgabe elementary OS 7 wird spärlicher ausfallen als geplant, weil einige Neuerungen zurückgestellt werden, um das Release zeitnah zum am 21. April erwarteten Ubuntu 22.04 LTS herausgeben zu können. Inhaltlich soll es einige Anpassungen am Konzept geben, die die strikte Beschränkung auf den hauseigenen Software-Shop lockern und auch Apps aus anderen Quellen zulassen. Zudem soll die Verfügbarkeit auf unterschiedlichen Geräteklassen verbessert werden.

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