Der traditionelle ARM-Boot-Prozess war eine der größten Punkte für Unzufriedenheit bei den Nutzern, da er Board-spezifische U-Boot-Implementierungen und Patches erforderte. Mit Linux 6.14 wechselt Armbian zu Armbian Unified Kernel Initiative (AUKI) und setzt damit der Fragmentierung in diesem Bereich ein Ende.
UKI steht für Unified Kernel Image und ist die Kombination aus einem Linux-Kernel-Image, einer Initrd, der Kernel-Kommandozeile und üblicherweise einem UEFI-Boot-Stub. Diese Komponenten werden in eine ausführbare UEFI-Datei gepackt, die direkt von der UEFI-Firmware aufgerufen und ausgeführt werden kann.
One to rule them all
Für Armbian ist das ein revolutionärer Schritt zur Vereinfachung von Linux auf ARM-Einplatinencomputern, denn alle bisherigen Kernel-Varianten werden zu einem einzigen Kernel verschmolzen, der jedes Board und jede Hardware-Funktion unterstützt. User müssen sich keine Gedanken mehr darüber machen, welches der richtige Kernel für ihr Board ist.
Das bedeutet unter anderem:
- Einheitlicher Bootloader für alle Plattformen
- Secure Boot & TPM-Unterstützung auf kompatibler Hardware
- Multi-Boot von USB-, NVMe- und SD-Karten ohne zusätzliche Konfiguration
Kernel wechseln on the fly
Eine weitere Neuerung der jetzt UEFI-kompatiblen Kernel: Armbian Kernel v6.14 führt einen Echtzeit-Kernel-Wechsel ein. Egal, ob ein Standard-Kernel für alltägliche Aufgaben oder ein Echtzeit-Kernel für Anwendungen mit niedriger Latenz benötigt wird, Anwender können jetzt zwischen beiden umschalten, indem sie einfach einen Kernel-Befehlszeilenschalter hinzufügen oder über die armbian-config
umschalten – kein Neukompilieren und keine Neuinstallation mehr notwendig.
Der neue Kernel wird mit der nächsten Hauptversion von Armbian eingeführt, wobei Vorabversionen bereits verfügbar sind. Bestandsnutzer werden automatisch über armbian-config
migriert.