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Ubuntu führt Snaproot ein

Mit der Veröffentlichung der Ubuntu 25.04 »Plucky Puffin« Beta, über die wir gestern berichteten, gibt es eine Änderung, die so nicht auf dem Beipackzettel stand.

Canonical hat überraschend erste Details zum neuen Projekt „Snaproot“ veröffentlicht, das einen paradigmatischen Wandel im Aufbau des Ubuntu-Systems einleiten soll. Künftig soll das komplette Root-Dateisystem als transaktionales, read-only Snap-Paket ausgeliefert werden. Ziel sei es laut Canonical, Systemintegrität, Update-Mechanismen und Portabilität deutlich zu verbessern.

„Snaproot ermöglicht konsistente, unveränderliche Systemzustände, vereinfacht Rollbacks und erhöht die Wiederherstellbarkeit nach Systemfehlern deutlich.“

Mark Shuttleworth, Canolical Ltd.

Features von Snaproot

  • Root-Filesystem wird als signiertes Snap ausgeliefert (core-snaproot)
  • Schreibzugriff auf Systemverzeichnisse wie /etc erfolgt über OverlayFS
  • Updates laufen via atomic swap, ähnlich wie bei CoreOS oder NixOS
  • Rückkehr zu früheren States per snap revert core-snaproot
  • Integration mit cloud-init für dynamische Systemparameter zur Bootzeit

Auswirkungen und Kompatibilität

Für klassische Systeme mit APT-basiertem Workflow ergeben sich laut Canonical kaum Einschränkungen, da Package-Management weiterhin in dedizierten Namespaces erfolgen soll. In der Community wird jedoch bereits kontrovers diskutiert, wie offen die Architektur tatsächlich bleiben wird.

Ein erster Snaproot-Prototyp soll in Ubuntu 25.04 verfügbar sein. Die finale Umstellung ist für die LTS-Version 26.04 geplant.

Ein interner Entwickler beschreibt es anschaulich

Es ist der logische nächste Schritt nach initrd, Snap-Core und den immutable Server-Images. Es fühlt sich erstmal ungewohnt an – aber die Vorteile sind langfristig enorm.

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