Canonical und Vodafone planen ein Smartphone auf der Basis von Canonicals Anbox Cloud, die hier vor rund zwei Jahren vorgestellt wurde. Ziel der Kooperation ist, ein Basis-Smartphone zu erstellen, dass Android Apps und Spiele aus der Cloud auf das Gerät streamt.
Prototyp vorgestellt
Ein Prototyp des Cloud Smartphones wird auf dem gestern eröffneten MWC 2022 vorgestellt. Das Konzept ist das eines Smartphones, das vollständig in der Cloud läuft und dabei nur grundlegende Funktionen auf dem Gerät des Nutzers belässt. Mit der Anbox Cloud von Canonical testet Vodafone einen Software-Stack, der die Implementierung des Android-Betriebssystems in der Cloud ermöglicht, indem die gesamte Verarbeitung auf eine virtuelle Maschine verlagert wird. Das Prinzip ist, ein komplettes Android-System mittels Anbox in einen Cloud-Container zu installieren. Die Idee dazu wurde bereits 2017 bei UBports für das Ubuntu Phone erwogen.
Auch für Unternehmen
Aus diesem Grund muss das Gerät der Wahl nur grundlegende Video-Decodierungsfunktionen beherrschen und nicht über die neueste Hardware verfügen. Die Integration mit Funktionen, die auf dem physischen Gerät verbleiben, wie Kamera, Standort, Telefonie oder Sensoren bietet dem Benutzer eine Umgebung, die keinen Unterschied zu dem aufweisen soll, was er normalerweise gewohnt ist. Auch für Unternehmen wird das System angepriesen, indem Arbeitsplatzanwendungen direkt auf den Geräten der Mitarbeiter bereitgestellt werden kann.
Milchmädchenrechnung?
Das Konzept, das auf den ersten Blick den Vorteil günstigerer Hardware bietet, hat aber, abgesehen davon, ob man Vertrauen in eine Cloud unter fremder Kontrolle hat, einige Nachteile. So ist die Funktionalität im Airplane Mode oder bei schlechter Netzabdeckung stark eingeschränkt. Zudem benötigt der Nutzer einen erschwinglichen Datentarif mit schneller Verbindung. Ob diese Rechnung aufgeht, ist abseits aller Sicherheitsbedenken fraglich.