Audio Player für Linux gibt es wie Sand am Meer. Das Spektrum reicht von Kommandozeilentools wie mpg123 bis hin zu Jukebox-Playern wie Amarok. Eher am minimalistischen Ende angesiedelt ist der Player Decibels, der zwar über eine GUI verfügt, darüber hinaus jedoch recht spartanisch dem Ziel dient, Audiodateien abzuspielen.
Inkubiert
Im vergangenen Jahr wurde Decibels in den GNOME Incubator aufgenommen, wo Apps reifen, bevor sie ihren Auftritt als GNOME App haben. Mit dem am 15. März erwarteten Release von GNOME 48 ist es für Decibels so weit. Die App wird als GNOME Core App veröffentlicht. Leider büßt sie dabei ihren schönen Namen ein und reiht sich in die Reihe der sinnlos generisch umbenannten Apps wie Dateien, Music oder Videos ein und heißt fortan Audio Player.
Minimalistisch
Audio Player bietet nur wenige Bedienelemente. Beim Abspielen einer Audiodatei, sei es Musik, Podcast oder ein Hörbuch, zeigt der Player eine Wellenform, die man mit der Maus verschieben kann, um eine andere Stelle der Datei abzuspielen. Rechts und links neben Play/Stop lässt sich die Datei um zehn Sekunden vor- und zurückspulen. Rechts unten lässt sich die Lautstärke regeln, ein Icon ganz links unten erlaubt das Ändern der Abspielgeschwindigkeit. Das wars.
Nicht wählerisch
Bei den Formaten ist die App nicht wählerisch, auch das von mir bevorzugte FLAC-Format wird klaglos abgespielt. Allerdings konnte ich keine Liste finden, welche weiteren Formate bedient werden. Der Filepicker erkannte bei mir keine Audiodateien, gleich welches Format, die Auswahl blieb leer. Mag daran liegen, dass hier Plasma anstatt GNOME zum Einsatz kommt.
Über das Kontextmenü der Datei ließ sich Audio Player aber zur Mitarbeit bewegen und spielt genau eine Datei ab. Es gibt kein kontinuierliches Abspielen und keine Playlist. Ungewöhnlich ist, dass die App in der von Microsoft entwickelten Scriptsprache Typescript geschrieben wurde. Wer Decibels testen möchte, findet es auf Flathub.
