Grml Live Linux ist ein Debian-Derivat, das seit 2005 von Debian-Entwicklern herausgegeben wird und als Live-Rettungssystem für Systemadministratoren ausgelegt ist. Mit verschiedenen Scripten kann es allerdings auch auf Festplatten oder USB-Sticks installiert werden.
Im Gedenken an Sven Guckes
Die Entwickler lassen sich immer wieder innovative Codenamen einfallen, die oft auf den österreichischen Haupt-Entwickler Michael Prokop zurückgehen. In den vergangenen Jahren waren darunter Namen wie Schwammerlklauber, Schluchtenscheisser, Knecht Rootrecht oder Freedatensuppe. Für Grml 2022.11 wurde aus gegebenem Anlass der Codename MalGuckes gewählt, der an den im Februar verstorbenen Berliner Open-Source-Enthusiasten und Text-Tools-Verfechter Sven Guckes erinnert.
Debian Testing als Unterbau
Grml 2022.11 basiert auf Linux 6.0 und aktuellen Paketen aus Debian 12 »Bookworm«; die Pakete sind ein Auszug von Debian Testing vom 11. November 2022. Das Dateisystem wurde auf das merged-/usr Layout umgestellt. Das Script grml-live
, welches das Build-System darstellt, erhielt Unterstützung für Memtest 86 bei Verwendung von UEFI sowie Support für ZFS über einen neue ZFS-FAI Klasse. Zudem informiert die Datei /conf/buildinfo.json
künftig darüber, wie das ISO gebaut wurde.
32- und 64-Bit verfügbar
Weitere Verbesserungen wurden den Scripten grml-hwinfo, grml-terminalserver, netcardconfig, grml2usb, grml-zshrc und grml-debootstrap zuteil. Weitere Details dazu hält das Changelog bereit. Bei den Sprachen wurde Python auf v3.10, Perl auf v5.36 und Ruby auf v3.0 angehoben. Auf dem Downloadserver des Projekts stehen mit grml-full (~850 MByte) und grml-small (~490 MByte) zwei Varianten bereit, die jeweils für 32- und 64-Bit sowie als Kombi-ISO verfügbar sind. Ein Torrent und Netboot sind dort ebenfalls verlinkt. Das Image kann unter anderem mit dd
oder USBImager auf einen USB-Stick gelegt und von dort gebootet werden. Cheatcodes und weitere Tipps gibt es hier.