Googles Chrome-Browser sieht sich derzeit in schwierigem Fahrwasser. Ein Kartellverfahren des US-amerikanischen Justizministeriums will den Konzern zwingen, den Chrome-Browser vom Rest des Unternehmens abzuspalten, um die marktbeherrschende Position auf dem Gebiet der Internetsuche zu brechen.
Genau zu diesem Zeitpunkt verkünden Google und die Linux Foundation die Initiative Supporters of Chromium-Based Browsers. In einem Post im Chromium-Blog heißt es zu den Beweggründen:
Das Ziel dieser Initiative ist es, ein nachhaltiges Umfeld für Open-Source-Beiträge zur Gesundheit des Chromium-Ökosystems zu fördern und eine Gemeinschaft von Entwicklern, die zum Projekt beitragen wollen, finanziell zu unterstützen, um eine breite Unterstützung und einen kontinuierlichen technologischen Fortschritt für Chromium-Embedder zu fördern.
Mehr Schultern
Chromium stellt einen Großteil des Quelltextes des Chrome-Browsers unter einer BSD-Lizenz als freie Software bereit und bildet die Grundlage für viele mehr oder weniger bekannte Browser. Zu den bekannteren gehören neben Chrome selbst Brave, Vivaldi, Opera und Microsoft Edge, womit Chromium und die zugrundeliegende Blink-Engine so etwas wie einen Standard für Browser darstellen. Lediglich Firefox mit Gecko und Apples Safari mit Webkit nutzen andere Engines. Die Servo-Engine erwacht langsam wieder zum Leben, doch das soll Thema einer eigenen News sein.
Der Blogpost detailliert auch, dass Google im vergangenen Jahr mehr als 100.000 Commits zu Chromium beigetragen hat, was rund 94 % aller Beiträge entspricht. Die Personalkosten und der Betrieb »tausender Server« zur Aufrechterhaltung der Chromium-Infrastruktur koste Google »hunderte Millionen US-Dollar« pro Jahr.
Mit der Initiative hofft Google nun, in weiser Voraussicht auf den möglichen Ausgang des Kartellverfahrens die Kosten auf mehr Schultern zu verteilen. Neben Google gehören unter anderem Microsoft, Meta und Opera bereits zu den Mitgliedern, Vivaldi begrüßt die Initiative und will sich ebenfalls anschließen.