Timeshift ist Teil des Backup-Konzepts von Linux Mint, ist aber auch für viele anderen Distributionen verfügbar. Timeshift erstellt System-Snapshots, mit denen sich ein System im Notfall wiederherstellen lässt, stellt aber keinen Ersatz für ein Backup dar.
Der Entwickler Tony George hat bereits seit Längerem keine Zeit mehr für Weiterentwicklung oder Pflege, was dem Tool stellenweise bereits anzumerken und auch an den 428 offenen Issues auf GitHub erkennbar ist. Daher ergibt es Sinn, dass die Entwickler von Linux Mint das Tool übernehmen werden, wie dem aktuellen Monatsbericht von Clement Lefebvre zu entnehmen ist.
Timeshift wird künftig als X-App entwickelt und bereitgestellt. Dabei handelt es sich um Desktopanwendungen, die seit Linux Mint 18 im Team entwickelt werden, die aber unabhängig von Distributionen oder bestimmten Desktop-Umgebungen funktionieren. Die originale Version von Timeshift auf GitHub bleibt weiterhin verfügbar, erhält aber nur noch Bugfixes.
Blueman statt Blueberry
Der Monatsbericht verkündet eine weitere Änderung im Gerüst der grundlegenden Dienstprogramme der Distribution. Blueman wird das bisher verwendete Blueberry ersetzen. Dabei handelt es sich ebenfalls um eine X-App, die aus der Not geboren war. Sie stellte ein Frontend für GNOME Bluetooth dar, das notwendig wurde, als GNOME Bluetooth vor sieben Jahren Teil des Gnome-Kontrollzentrums und somit sein Frontend verlor.
Seit GNOME 42 ist Bluetooth nicht mehr mit Blueberry kompatibel. Blueberry müsste sich erheblichen Änderungen unterziehen, um damit weiter arbeiten zu können. Zudem erwägen die GNOME-Entwickler, Blueberry ganz einzustellen. Clement Lefebvre lässt durchblicken, dass die GNOME-Entwickler an einer Zusammenarbeit nicht interessiert waren.
Deshalb arbeitet Linux Mint bereits seit zwei Jahren daran, künftig Blueman zu verwenden und an der Weiterentwicklung teilzuhaben. Es ist nicht auf GNOME Bluetooth angewiesen, sondern stellt ein GTK-Frontend für den Bluez-Bluetooth-Stack dar. Es bietet mehr Funktionalität als das bisherige Blueberry, was aber auch dazu führt, dass die Oberfläche komplexer ist.