Microsoft sperrt Tutanota-Nutzer

Laut einem Bericht im Blog der Entwickler der quelloffenen und Ende-zu-Ende-verschlüsselnden E-Mail-Software Tutanota, die von der in Hannover ansässigen Tutoa GmbH vertrieben wird, sperrt Microsoft aktiv die Registrierung von Tutanota-E-Mail-Adressen für ein Microsoft Teams-Konto. Beim Versuch, sich mit einer Tutanota-Adresse bei Microsoft Teams anzumelden, erscheint eine Fehlermeldung, sich doch an den Administrator zu wenden oder eine andere E-Mail-Adresse zu verwenden. Ob es sich hier um ein technisches Problem oder darum geht, einem schwächeren Mitbewerber Knüppel zwischen die Beine zu werfen, ist derzeit unklar.

Dieses vermeintlich wettbewerbswidrige Verhalten eines Big-Tech-Unternehmens gegenüber einem wesentlich kleineren Player zeigt, wie wichtig strengere Kartell-rechtliche Gesetze sind, da sonst Technologieunternehmen mit wenig Marktmacht auf einfache Weise geschadet werden kann, indem man sie von den eigenen Diensten ausschließt.

Wie Matthias Pfau, Mitgründer von Tutanota sagt, habe man mehrmals versucht, das Problem mit Microsoft zu erläutern, sei jedoch jedes Mal ignoriert worden. Microsoft habe lediglich geäußert, die Registrierung eines Teams-Kontos mit einer Tutanota-E-Mail-Adresse sei technisch nicht möglich. Pfau weiter:

»Wir müssen die Marktmacht von Big Tech aufbrechen, wie wir es in den Neunzigerjahren getan haben. Dies wird zu einem neuen Boom in der heutigen Online-Welt führen. Einem, in dem Produkte entstehen, die sich auf den Nutzen für die Verbraucher konzentrieren – und nicht auf die Maximierung von Werbeeinnahmen. Um sich davon zu befreien, online getracked zu werden, brauchen die Menschen Alternativen, die die Privatsphäre schützen. Mit Microsoft zu konkurrieren, ist jedoch angesichts der schieren Marktmacht des Unternehmens nahezu unmöglich.«

Matthias Pfau, Tutanota

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