Im Januar hatte ich über das openSUSE-Projekt D-Installer berichtet. Geplant war ein web-basierter Installer, der auf YaST aufsetzt. Jetzt hat openSUSE ein erstes experimentelles Abbild bereitgestellt, um D-Installer auf der Basis von openSUSEs Rolling Release Tumbleweed zu testen. Die Grundkomponenten des neuen Installer-Konzepts sind:
- Eine YaST-basierte Bibliothek, die die Systeminstallation durchführt. Sie stellt das Installationsprogramm selbst dar und bietet eine API zum Abfragen und Festlegen von Installationsoptionen
- Ein D-Bus Dienst, der das API des Installers zugänglich macht
- Eine Benutzeroberfläche, die die Infrastruktur von Cockpit nutzt, um die Benutzeroberfläche mit dem D-Bus-Dienst zu verbinden
In seiner jetzigen Form kann D-Installer openSUSE Tumbleweed in einfachen Szenarien installieren. In späteren Versionen soll D-Installer über die meisten Konfigurations- und Partitionierungsoptionen verfügen, die YaST anbietet. Dabei wird so viel YaST-Code wiederverwendet wie möglich. Die Nutzerschnittstelle wird über das Server-Management-Tool Cockpit bereitgestellt. Dessen Infrastruktur wird nicht nur genutzt, um die Benutzeroberfläche und den Systemdienst über D-Bus zu verbinden, sondern auch, um über den Webserver von Cockpit die Benutzeroberfläche auf dem Installationsmedium darzustellen.
Roadmap
In den nächsten Schritten geht es zunächst um das Erstellen einer Roadmap. Für die nächste Iteration soll dann zunächst eine Fehlerbehandlung bereitgestellt werden, die vom Anwender bei Bedarf zusätzliche Informationen abfragen kann. Derzeit werden Tests von D-Installer nur in virtuellen Machinen empfohlen. Neben dem fertigen Abbild lässt sich D-Installer auch in einer Tumbleweed-Installation nachrüsten, wie auf der GitHub-Seite beschrieben wird. Ich habe D-Installer über das Abbild getestet. Die Installation von Tumbleweed als derzeit einziger Option verlief erfolgreich, das Resultat startete aber wegen Kernel Panic nicht.