Dieses Blog berichtete ausführlich und aus eigener Erfahrung zu den verschiedenen Entwicklungsstadien des PinePhone. Auch die Entwicklung des Tastaturcovers habe ich mit Spannung begleitet. Seit einiger Zeit habe ich die Tastatur nun getestet und möchte euch meine Eindrücke nicht vorenthalten.
Akku gegen Umkippen
Zunächst zu den Fakten: Das PinePhone wird nach dem Entfernen des Original-Covers in das aufgeklappte Cover der Tastatur eingeklickt und verbindet dabei seine Kontakte mit den Federkontaktstiften (PogoPins) auf der Rückseite des PinePhone. Damit das Gerät durch das Gewicht des PinePhone nicht nach hinten umkippt, hat Pine64 unter dem Tastenfeld einen 6.000 mAh Akku eingebaut, der zusammen mit den 3.000 mAh im Phone selbst eine gute Laufzeit ergibt. Damit ergibt sich ein Gesamtgewicht von 190 g bei Maßen von 161 × 95 × 21.5 mm.
QWERTY-Layout
Das Tastaturcover bringt einen USB-C-Anschluss mit, der in der Lage ist, beide Akkus simultan zu laden, während der gleiche Port am Telefon nur dessen Akku versorgt. Das einzige weitere Bedienelement ist ein Schalter, der den Akku des Covers zur Laufzeit zu- oder abschaltet. Die Tastatur wird im ISO-QWERTY-Layout mit 54 Tasten in 5 Reihen ausgeliefert. Angeblich ist es ein Leichtes, die Tasten für andere Layouts zu tauschen, dies erschien mir aufgrund der geringen Abstände aber als schwierig. Einfacher ist das Umlabeln mittels Aufklebern.
Qualitativ hochwertig
Getestet habe ich mit aktuellen Versionen von PostmarketOS, Mobian und Arch Linux, jeweils mit Phosh Oberfläche, es wird berichtet, dass auch aktuelle Manjaro-Versionen funktionieren. Unter PostMarketOS kann auch Sxmo verwendet werden. Das Gerät fühlt sich wie ein PDA an und kann entweder auf dem Tisch wie ein Notebook verwendet oder in den Händen gehalten und mit den Daumen bedient werden. Die für 50 USD im Store von Pine64 verkaufte Erweiterung ist passgenau und fühlt sich im Gegensatz zum PinePhone selbst hochwertig an und verfügt über eine offene Firmware.
Auch die Tasten gehen für den Preis in Ordnung. Natürlich darf man nicht erwarten, hierauf so flüssig zu schreiben wie auf einer größeren Tastatur, aber die Tasten sind für normal geformte Finger ausreichend groß. Lediglich die oft zitierten »Wurstfinger« werden zusätzlich ausgebremst. Wer auf dem Smartphone mit den Daumen Tippen kann, kommt hier jedenfalls gut zurecht.
Besser mit PinePhone Pro
Ich finde die Kombination von PinePhone und Tastaturcover sehr gelungen, würde allerdings jedem, der darüber nachdenkt, sich diesen PDA zu leisten und noch kein PinePhone hat, auf das PinePhone Pro zu warten. das um einiges leistungsfähiger sein wird. Damit erhält man für zusammen 450 USD ein Mini-Notebook für unterwegs.