Planmäßig sollte am 15. August mit Ubuntu 24.04.1 LTS »Noble Numbat« das erste Point Release für die derzeit aktuelle Ubuntu-Version erscheinen. Aufgrund vieler möglicher Release-Blocker wurde die Veröffentlichung jetzt um zwei Wochen nach hinten auf den 29. August geschoben.
Release Blocker
Der erste Blocker wird als kritisch eingestuft und betrifft Snapd in Verbindung mit dem aktuellen Nvidia-Treiber. Snapd enthält einen speziellen Code für die Freigabe von Nvidia-Binärbibliotheken im Userspace vom Host zur Snap-Laufzeitumgebung. Dieser Code ist ziemlich veraltet und kann bei Updates von Ubuntu 22.04 auf 24.04 und der damit einhergehenden Aktualisierung des Nvidia-Treibers auf Version 550 eine Regression aufgrund der architektonischen Änderungen des Treibers verursachen.
Ein weiterer Blocker im Zusammenhang mit Snap betrifft Upgrades von Jammy auf Noble, die fehlschlagen können, wenn Snap Transition-Pakete installiert werden, nachdem systemd entpackt wurde, aber bevor systemd-resolved bereitsteht.
Seit Jammy ist das Paket cloud-init für Desktop-Metapakete empfohlen, was bedeutet, dass cloud-init bei Upgrades auf Noble mit installiert wird. Beim ersten Start nach dem Upgrade wird cloud-init ausgeführt, was aber nicht erwünscht ist. Eine praktische Auswirkung hiervon ist nämlich, dass cloud-init standardmäßig einen neuen Benutzer ubuntu mit lock_passwd: true anlegt. Wenn die aktualisierte Maschine bereits einen Benutzer namensubuntu hat, wird dieser dadurch ausgesperrt.
Zwei Wochen warten
Der Release Tracker für 24.04.1 weist noch einige weitere Blocker und Bugs, die zu Blockern werden könnten, auf. Für Anwender, die auf die offizielle Freigabe des Upgrades von 22.04 LTS auf 24.04 LTS warten, bedeutet diese Nachricht zwei Wochen Wartezeit, denn die Freigabe ist üblicherweise an die Veröffentlichung des ersten Point-Release gebunden. Ab dem Zeitpunkt werden Anwender von in diesem Fall Ubuntu 22.04 benachrichtigt, dass eine neuere Version von Ubuntu verfügbar ist, und gefragt, ob sie ein Upgrade durchführen möchten.
