Wie und wo entsteht LinuxNews

Wie einige Leser bestimmt wissen, bestreite ich meinen Lebensunterhalt mit dem Schreiben über Open Source und Freie Software für diverse Zeitschriften. Nebenher betreibe ich LinuxNews. Deshalb hatte ich seit Längerem die Idee, euch mal meinen Arbeitsplatz zu beschreiben, bin aber zeitlich bislang nicht dazu gekommen. Fast in Vergessenheit geraten, wurde ich letztens durch einen Blogger-Kollegen wieder an mein Vorhaben erinnert.

Hardware

Ich arbeite von zu Hause aus und bin fast fertig, nach unserem Umzug mein neues 14 m² großes Arbeitszimmer einzurichten. Für die tägliche Nutzung haben auf dem Schreibtisch Platz genommen:

  • Workstation: AMD Ryzen 7 3700X, 64 GB RAM, Radeon RX 590, 1 TB Corsair Force MP600 NVMe
  • Proxmox Server: AMD Ryzen 5 PRO 4650G, 32 GB RAM und 4 TB Sandisk Ultra 3D SSD
  • Notebook: Tuxedo Aura 15 Gen 1 mit AMD Ryzen 7 4700U, 16 GB RAM und 250 GB Samsung NVMe
  • Displays: 2 x 29″ von Dell
  • Tastatur: Cherry MX Board 5.0, mechanisch
  • Maus: LG MX Master 2S

In der Peripherie finden sich noch einige weitere Geräte, die seltener zum Einsatz kommen:

  • NoteBook: Lenovo ThinkPad T540
  • NoteBook: 2 x Lenovo ThinkPad X230
  • Dock: Nexdock der 2. Generation
  • Tablet: PineTab
  • Tablet: JingPad A1
  • Phone: PinePhone »Brave Heart Edition« mit Mobian
  • Phone: Librem 5 »Evergreen«
  • Phone: Pixel 4a mit GrapheneOS
  • Phone: Samsung Galaxy S9 mit /e/
  • Drucker: Samsung Xpress C430W Laser
  • Scanner: Canon Lide 22
  • Raspberry Pi: diverse, sowie weitere Einplatinenrechner

Software

Auf Workstation und Notebook läuft siduction, derzeit mit Linux 5.15 und KDE-Plasma 5.23.5. Auf dem lokalen Server läuft Proxmox 7.1-8 auf der Basis von Debian 11. Auf dem Proxmox-Server laufen derzeit 13 VMs und 7 Container. Auf einem bei Contabo gehosteten V-Server läuft derzeit lediglich eine Nextcloud, die vermutlich bald auf den heimischen Proxmox-Server umzieht.

Die weiteren Notebooks werden für den Fall, dass eine virtuelle Installation für ein Projekt nicht zielführend ist, mit der jeweils benötigten Software versehen. Das Nexdock dient dazu, Raspberry Pis schnell mit einem Display auszustatten sowie um Smartphone-Displays konvergent zu vergrößern.

Die Texte für diesen Blog schreibe ich direkt im Gutenberg-Editor von WordPress. Die monatlichen Artikel für diverse Zeitschriften entstehen im Desktop-Wiki Zim. Weitere für meine Arbeit wichtige Software ist der webbasierte RSS-Feed-Reader Inoreader, Flameshot für Screenshots, Mullvad VPN sowie CopyQ als Erweiterung der Zwischenablage. Ständig erreichbar sind Tmux und stets mehrere geöffnete Terminals.

Arbeitsweise

Etwas merkwürdig mutet wahrscheinlich meine Art der Speicherung von URLs zur späteren Verarbeitung an. Zu schreibende Artikel sind mit Abgabetermin Monate im Voraus geplant. Kommt ein Artikel hinzu, so öffne ich eine neue Browser-Instanz dafür und sammle URLs zum Thema, über die ich bei der täglichen Arbeit stolpere. Wenn ich dann anfange, den Artikel zu schreiben, ist die Recherche meist in großen Teilen bereits erledigt. Ist der Artikel fertig, lösche ich die Browser-Instanz. Derzeit habe ich 17 offene Instanzen mit derzeit 456 offenen Tabs.

Browser

Mit Lesezeichen bin ich nie warm geworden, ich komme mit meiner Methode besser klar. Allerdings gehört dazu ein gerütteltes Maß an Pragmatismus, denn der einzige Browser, der mit dieser Belastung klarkommt, ohne jemals abzustürzen, ist Google Chrome. Um RAM zu sparen, sind die meisten Tabs mittels der Erweiterung The Marvelous Suspender im Tiefschlaf. Hinzu kommt noch Googles Suchmaschine, die nach meiner Erfahrung bei Weitem die besten Ergebnisse für mein Themenfeld liefert. Wenn jetzt einige Leser die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und mich schon in der Open Source-Hölle schmoren sehen, so muss ich damit leben 🙂

Zur Kommunikation nutze ich mehrheitlich IRC und setze dafür Quassel als Client/Server-Modell ein. In den letzten Jahren haben sich Slack, Matrix, Mastodon. Telegram und Discord eingeschlichen, mit denen ich nicht wirklich warm werde. Da aber einige Projekte, die ich verfolge, sich hauptsächlich dort austauschen, beiße ich in den sauren Apfel.

WordPress

Die WordPress-Installation für das Blog läuft auf einem großzügig ausgestatteten Server, der freundlicherweise von Stefan, einem stillen Teammitglied, zur Verfügung gestellt und gewartet wird. Ausgestattet ist die Virtuelle Maschine (KVM) mit 12 Kernen eines AMD EPYC 7702P, 64 GB DDR4 3200 MHz ECC Hauptspeicher und einem RAID 10 aus NVMe SSD’s mit 2TB Speicherplatz.

Eine symmetrische Internetverbindung mit 2,5 GBit/s liefert allen Lesern zeitgleich die Seite ohne lange Ladezeiten aus. Dort läuft derzeit Debian 11, demnächst findet ein Wechsel zu Red Hat Enterprise Linux 9 statt (dessen Hintergründe in einem anderen Artikel beleuchtet werden). Der Rest besteht aus einem LEMP Stack mit unzähligen Optimierungen hinsichtlich Auslieferungsgeschwindigkeit, Caching, Query optimization und php-fpm.

Zahlen zu LinuxNews

Zum Schluss noch ein paar Zahlen zu LinuxNews. Der Blog startete am 1. September 2017 und lief bis zum bedauerlichen Ende von Pro Linux am 31. Mai 2020 eher nebenher. Seither habe ich den Blog so weit ausgebaut, wie ich es zeitlich schaffe. Mittelfristiges Ziel ist, einen oder zwei weitere Autoren verpflichten zu können und das Angebot auszubauen. Dazu gehört zunächst ein tragfähiges finanzielles Konzept. Ich hoffe, dass ich das in diesem Jahr anschieben kann.

Bisher wurden 1.885 Beiträge veröffentlicht, rund 1.700 stammen aus meiner Feder. Hinzu kommen rund 12.500 Kommentare. Was die Besucherzahlen angeht, so schauen pro Tag im Schnitt rund 3.500 Leser vorbei, die rund 8.500 Seitenansichten tätigen. Der Trend zeigt nach oben. Dafür danke ich euch. Und vor allem auch dafür, dass das Ganze mittlerweile recht zivilisiert vonstattengeht. Mein Dank geht auch an Stefan, der sich im Hintergrund professionell darum kümmert. dass die technische Grundlage bestmöglich läuft.

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