Fliegenpilz (Red Hat)

Red Hat stellt kostenloses Developer-Programm ein

Das, was viele in der Community 2018 bei der Übernahme von Softwarehersteller Red Hat durch IBM für rund 34 Milliarden US-Dollar befürchtet haben, scheint nun wahr zu werden. Red Hat gestaltet sein Subskriptionsmodell restriktiver.

CentOS war nur der Anfang

Die Befürchtungen in der Community wurden erstmals bestätigt, als Red Hat 2020 die Einstellung von CentOS verkündete, einer zu Red Hat Enterprise Linux (RHEL) binärkompatiblen Distribution, die Red Hat seit 2014 offiziell unterstützt hatte. Zum Zeitpunkt der Einstellung war CentOS hinter Ubuntu und Debian die am dritthäufigsten verwendete Linux-Distribution für Web-Server. Durch die Umwandlung des stabilen CentOS in das nach dem Rolling-Release-Prinzip arbeitende CentOS Stream waren viele Nutzer in Unternehmen gezwungen, sich nach einem neuen Betriebssystem für ihre Server umzusehen.

Wenn das bereits Zweifel aufkommen ließ, ob Red Hat sich an seine Versprechen bei der Übernahme durch IBM halten würde, so wird spätestens nun klar, dass der Erwerb durch IBM weitere Folgen hat. Gerüchten zufolge wird Red Hat mit der Veröffentlichung von RHEL 9.0 sein Subskriptionsmodell ändern. Dem soll das kostenlose Developer-Programm zum Opfer fallen.

Developer-Programm eingestellt?

Seit 2016 bietet Red Hat Entwicklern auf Einzelmaschinen eine kostenfreie Version von RHEL inklusive Entwicklungs-Tools und dem Red Hat Container Development Kit (CDK) ausschließlich zu Entwicklungszwecken an. Für dieses Angebot gibt es keinen kostenfreien Support. Um die Einstellung von CentOS für Entwickler etwas abzumildern, wurde dieses Programm im Januar 2021 erweitert und umfasst seitdem ein kostenfreies RHEL auch für kleine Produktions-Workloads und Entwicklungsteams von Red Hat-Kunden.

Diese Möglichkeit soll nun ersatzlos wegfallen. Das suggerierte zumindest gestern ein Eintrag auf Twitter, der einige Stunden später nicht mehr auffindbar war. Was Red Hat damit beabsichtigen könnte, bleibt unklar. Wollte man mit der Einstellung von CentOS dessen Nutzer zu RHEL-Kunden machen, so dürfte dies mit der Klientel des kostenfreien Entwickler-Abos schwierig werden. Ich habe Red Hat um eine Stellungnahme gebeten.

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