Lennart Poettering 2012

Lennart Poettering hat Red Hat verlassen

Wie Phoronix gestern berichtete, hat Lennart Poettering seinen Arbeitgeber Red Hat, bei dem er seit 2007 angestellt war, verlassen. In dieser Zeit entstanden Anwendungen wie Avahi-Zeroconf, PulseAudio und Systemd, die alle Einfluss auf die weitere Entwicklung von Linux nahmen.

Lennart Poettering ist einer der einflussreichsten, umstrittensten und bekanntesten Softwareentwickler in der Gemeinschaft der freien Software. Viele seiner Entwicklungen brachten Veränderungen mit sich, die bei ihrer Einführung umstritten waren und von vielen regelrecht gehasst wurden, doch heute galten oder gelten sie als Standardfunktionen fast jeder modernen Linux-Distribution.

Offiziell gibt es noch keine Verlautbarung zum Arbeitgeberwechsel, aber sein Mail-Account bei Red Hat existiert nicht mehr, wie aus einem Kommentar hervorgeht. Er hat ein persönliches Bugzilla-Konto eingerichtet, aber auch klargestellt, dass er an Audio vermutlich nicht mehr arbeiten wird, sondern weiterhin auf Systemd fokussiert ist.

Unklar ist, warum Poettering Red Hat verlassen hat. Die spannendere Frage ist aber, wer ist Poetterings neuer Brötchengeber und welchen Einfluss hat der Wechsel auf die Systemd-Entwicklung? Denn dass Poettering weiter an Systemd und im größeren Rahmen an der Gestaltung der Art und Weise, wie wir künftig Distributionen bauen, mitwirken will, steht für mich außer Frage. Das belegt auch sein letztes längeres Essay Fitting Everything Together.

In den Kommentaren zur Phoronix-News gibt jemand der Hoffnung Ausdruck, dass Poettering von SUSE angestellt worden sei, um an der Umsetzung der Zukunftspläne für deren Adaptable Linux Platform (ALP) zu arbeiten. Eher scherzhaft wird auch Microsoft als potenzieller Arbeitgeber erwähnt. Mich wundert, dass niemand die Linux Foundation in den Ring geworfen hat. Aus einem Update der News vom gestrigen Abend geht lediglich hervor, dass er von einer großen Organisation angestellt wurde und dort weiter an Systemd arbeitet.

Foto: Quelle: Wikipedia | Autor: Harald Hoyer | Lizenz: CC BY-SA 3.0

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