Debian 13 Trixie

Alpha 1 für Trixie Debian-Installer und Änderungen beim Freeze

Die erste Nachricht des neuen Jahres hier auf LinuxNews dreht sich um Debian und die Fortschritte bei der Vorbereitung der Veröffentlichung von Debian 13 »Trixie«. Am Wochenende erschien dazu die erste Alpha-Version des Debian-Installers (d-i) für Trixie.

Architekturen

Die wichtigsten Änderungen betreffen die unterstützten Architekturen. Für armel und i368 werden keine Installer mehr gebaut, der Code verbleibt aber noch im Archiv. Ganz entfernt wurde im vergangenen Jahr bereits die mipsel Architektur. Mit risc64 hält aber auch eine neue Architektur Einzug bei Debian.

Partitionierung verbessert

Die Seiten für die Benutzereinrichtung und das Anlegen von Root und des ersten Users haben eine längst überfällige Überarbeitung erhalten. Viele Verbesserungen und Fehlerkorrekturen sind in die für die Partitionierung zuständigen Komponenten geflossen. Der Installer unterstützt derzeit 78 Sprachen, 18 davon bereits komplett. Abbilder von Debian 13 »Trixie« Alpha 1 d-i sind auf der Webseite des Installers zu finden.

Wann beginnt der Freeze zu Trixie?

In den vergangenen Jahren wurden erste vorläufige Termine für den Freeze zur kommenden Veröffentlichung oft bereits ein Jahr vor dem angedachten Release-Termin veröffentlicht. So wurden die vorläufigen Termine für den Freeze zu Debian 12 »Bookworm« bereits am 2. Mai 2022 veröffentlicht. Für gewöhnlich setzte die erste Phase des vierstufigen Freeze dann im Januar des darauffolgenden Jahres ein, also perspektivisch in den kommenden Wochen.

Künftig 5 Phasen

Für Debian 13 gab es bisher keine Daten oder eine Ankündigung des Freeze. Stattdessen erschien am 2. November 2024 eine Nachricht auf der Mailingliste, die Anpassungen an den Freeze aufgrund der Erfahrungen mit der Veröffentlichung von Debian 12 »Bookworm« ankündigte und Feedback dazu erbat. Zu den Erkenntnissen aus dem letzten Freeze gehört, dass, während die Arbeiten an d-i und den Abbildern neben Zeit auch ein eingefrorenes Archiv benötigen, die Motivation und das Engagement von Maintainern, die nicht direkt in die Veröffentlichung eingebunden sind, umso mehr nachlassen, je länger der Freeze anhält.

Um die Motivation von diesen Paketbetreuern aufrechtzuerhalten, soll der Freeze in fünf anstatt wie bisher in vier Phasen aufgeteilt werden, in denen dann teilweise nur bestimmte Pakete eingefroren werden. Der Vorschlag des Release Teams sieht Folgendes vor:

  • Milestone 1: Toolchain und d-i Freeze
  • Milestone 2 (Milestone 1 + 2 Monate): Transition Freeze
  • Milestone 3 (Milestone 2 + 1 Monat): Soft Freeze
  • Milestone 4 (Milestone 3 + 1 Monat): Hard Freeze
  • Milestone 5 (Milestone 4 + ? Monat): Full Freeze

Der zusätzliche Milestone ergibt sich durch die Aufteilung der ersten Phase, die üblicherweise Transition und Toolchain umfasste. Die Termine für die einzelnen Meilensteine werden jetzt nicht mehr lange auf sich warten lassen. Es bleibt abzuwarten, ob die verspätete Bekanntgabe, bedingt durch die längere Diskussionsphase, Einfluss auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung von Trixie hat und Debian künftig nicht im Sommer, sondern eher im Herbst erscheint.

Teilt den Beitrag, falls ihr mögt

16 Kommentare

  1. Risc64 finde ich schon mal super.

    Debian kommt wenn kommt und Punkt,
    das ist interessant fuer die Derivate aber nicht fuer den Nutzer.

    Ich persoenlich brauche nicht staendig ein neues Release, mir reichen Upgrades.

    2
      1. Hmm, meine Doktoratsstudenten (Molekularpathologie) bekommen zum Antritt einen Tuxedo Laptop und einen Debian-Installer Stick. Nach kurzer Eingewöhnung geht das gut. Nur meine Studentin aus den USA tun sich etwas schwerer, da das “Frei von Microsoft und Apple” Argument bei ihr nicht so zieht. 🙂

        0
        1. Tuxedo startet ja erst einmal mit der hauseigenen Distro. Wann sollten sie das Debian installiert haben? Gibt es da eine Vorgabe oder freiwillig? Bekommen sie internen Support? Hört sich für mich ein wenig danach an. Doktoratsstudenten sind vielleicht nicht der repräsentative Durchschnitt😁.
          Ich bleibe bei meiner Aussage bezogen auf den durchschnittlichen User ohne Firmen/Institute Support.

          0
          1. Das Tuxedo-OS wipen wir gemeinsam in der ersten Sitzung in der wir dann auch Debian mit den Default Settings aufsetzen. Natürlich helfe ich ihnen beim einrichten und mit Email-Konten (Evolution=>MS EWS) und so. Habe auch eine kleine IT Gruppe die mit Drucker und Netzwerk helfen kann. Aber im Prinzip gehts darum ihnen zu zeigen daß man Wissenschaft auch ohne MS/Apple/Amazon machen kann, wenn man will. Und nach einiger Zeit sehen sie dann auch die Vorteile, in unserem Bereich kann man mit R und Python viel machen und Libreoffice ist inzwischen auch gut genug. Besonders meine Studenten aus Mexiko und Russland haben Freude daran und schreiben ihre Papers und die Thesis in LO. 😉

            0
            1. Finde ich total super und kann ich mir absolut vorstellen.
              So stelle ich mir das in ganz vielen Bereichen vor und würde mir noch viel mehr wünschen, dass dieses Modell mehr Anklang findet.
              Auch in Firmen sollte mMn mehr getan werden, aber die sind tatsächlich oftmals in diesen Welten gefangen und der Aufwand da raus zu kommen, ist mit einer sehr, sehr grossen Hürde verbunden die oftmals nicht gestemmt werden kann oder will.

              0
  2. Frohes neues Jahr euch allen🎇.
    Ich freue mich erst einmal auf die nächste stabile Version. Da Debian eigentlich keine festen Zeiträume angibt für Veröffentlichungen, finde ich den aktuellen Zyklus schon recht definiert. Ob das dann Sommer oder Herbst wäre, “so what”🤗! Herbst würde Wetter technisch, finde ich, besser passen. Soll kommen wie es kommt und überhaupt: Eine tolle Leistung von den Mitwirkenden. Danke dafür liebes Debian Team👍.

    24

Kommentar hinterlassen