Serpent OS

Erste Alpha: Serpent OS

Selten mussten wir so lange auf ein erstes benutzbares Lebenszeichen einer neuen Distribution warten wie bei Serpent OS. Vor viereinhalb Jahren stellte Mastermind Ikey Doherty seine Pläne für eine moderne Distribution vor. Jetzt erschien die erste Alpha-Version.

Was bringt Linux voran?

Das beantwortet jeder für sich anders. Für mich sind es Projekte wie Fedora, Vanilla OS oder CachyOS, die neue Akzente setzen und gangbare Wege für die Zukunft aufzeigen. Diese Innovationen tröpfeln dann mit der Zeit in andere Distributionen hinein. Da es Distributionen im Überfluss gibt, finden sowohl Nostalgiker als auch Modernisten und Enthusiasten ausreichend Auswahl.

Serpent OS

In die Reihe der von mir genannten Distributionen, die die Modernisierung von Linux voranbringen, reiht sich nun auch Serpent OS ein. Es ist angetreten, die Art und Weise, wie wir Distributionen bauen und verteilen, neu zu definieren. Es handelt sich um ein minimalistisches, von Grund auf gebautes, zustandsloses Betriebssystem, das atomare Updates inklusive Offline Rollbacks sowie versionierte Repositories bietet, um ein System zu schaffen, das theoretisch endlos aktualisierbar ist. Serpent OS soll mit kompromissloser Performance das Beste aus der jeweiligen Hardware herausholen. Auch Dohertys ehemalige Distribution SolusOS, die sich zwischenzeitlich in schwierigem Fahrwasser befand, wird künftig Serpent OS als Grundlage verwenden.

Rustige Werkzeuge

Die hauseigenen, in Rust geschriebenen Werkzeuge wie der Paketmanager Moss , das Build-Tool Boulder oder der Installer Lichen sollen künftig mit Interprozesskommunikation (IPC) ausgestattet werden, sodass sie als Hilfsdienste zur Integration in anderen Anwendungen gestartet werden können. Weitere zukunftsweisende Rust-Implementationen sind sudo-rs als speichersichere Implementierung von sudo und su oder uutils als plattformübergreifende Neufassung der GNU Coreutils sowie Rustls als TLS-Bibliothek oder ntpd-rs als neue Implementierung des NTP Zeitstandards. Auch der Standard-Editor Zed ist Rust geschrieben.

Die Schlange soll sich häuten

Hauptentwickler Doherty, Gründer von Distributionen wie Evolve OS, SolusOS und der Desktop-Umgebung Budgie sowie langjähriger Mitarbeiter bei Intels Clear Linux OS, will mit Serpent OS eine zukunftsweisende Distribution schaffen, die stets an der Spitze der technologischen Entwicklung steht. Wie die namensgebende Schlange soll sie sich im ständigen Wandel immer wieder häuten. Es wird spannend sein, zu beobachten, welche Impulse künftig von Serpent OS ausgehen werden.

Ein Abbild von Serpent OS mit Gnome als Desktop-Umgebung steht zum Download bereit, ein Abbild mit COSMIC Desktop wurde kurzfristig wieder entfernt. Für die Zukunft ist die Unterstützung weiterer Desktops geplant. Vor der Installation muss die Festplatte derzeit manuell partitioniert werden.

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