Capyloon am Desktop

Capyloon will Firefox OS beerben

In den letzten Jahren hat sich viel bewegt bei mobilen Open-Source-Betriebssystemen, nachdem Canonical mit Ubuntu Touch und Mozilla mit Firefox OS gescheitert waren. Jetzt versucht mit Capyloon ein neues mobiles OS den Faden von Firefox OS aufzunehmen. Entwickler ist Fabrice Desré, der sowohl bei Firefox OS als auch bei KaiOS maßgeblich beteiligt war.

Beschränkung auf Web Apps

Im Gegensatz zu bestehenden Ansätzen wie dem Librem 5 oder dem PinePhone, die auf einen GNOME- oder KDE-Stack bauen, ist Capyloon ein Web-basiertes OS, das auf Entwicklungen von Firefox OS und Boot to Gecko (B2G) setzt. Derzeit ist das System noch in der experimentellen Phase, lässt sich aber bereits auf den Linux Mainline-Phones Librem 5 und PinePhone Pro sowie dem Google Pixel 3a testen. Laut Entwickler reicht die Leistung des PinePhones der ersten Generation nicht für eine zufriedenstellende Ausführung. Zudem kann die Oberfläche auf Desktop-Geräten getestet werden, die unter Linux oder macOS laufen. Zusätzlich werden Android Generic System Images (GSI) unterstützt.

Noch im experimentellen Stadium

Technisch basiert die Oberfläche auf der für den Zweck erweiterten Gecko-B2G-Engine, die von KaiOS geforked wurde. Die ausschließlich unterstützten Web-Apps laufen alle in ihrer eigenen Sandbox. Derzeit funktioniert Telefonie noch gar nicht, einige weitere APIs sind nur teilweise umgesetzt, wie etwa die für WLAN. Es fehlen APIs für Bluetooth, GPS. Audio und verschiedene Sensoren.

Wo soll es hingehen?

Ein OS-Image ist derzeit noch nicht verfügbar, jedoch kann die UI über ein Debian-Paket auf Mobian aufsatteln. Das Projekt wird auf GitHub entwickelt. Im Forum für das Librem 5 beantwortet der Entwickler detailliert Fragen zur Sicherheit und dem Schutz der Privatsphäre. Der Entwickler gibt sich erfreulich offen, wenn er schreibt: »Wir stehen noch am Anfang und haben noch nicht alle Antworten, deshalb ist es wichtig, offenzubleiben und mit neuen Ideen zu experimentieren. Der aktuelle Prototyp beginnt mit der Erforschung einiger Ideen: Unterstützung für das IPFS-Protokoll und für datenschutzfreundliche Web Assembly-Plugins, um den Code zu den Daten zu bringen und nicht umgekehrt.«

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